11.11.2004

DIGITALER MÜLL

Arbeitnehmer wünschen Spam zum Teufel

Eines der Hauptübel im Internet sind massenhaft verschickte Werbemitteilungen.

Schon frühmorgens liegen bei vielen Arbeitnehmern die Nerven blank, denn bevor die Arbeit losgehen kann, muss das E-Mail-Postfach erst einmal in mühevoller Kleinarbeit händisch vom Werbemüll befreit werden.

Laut einer aktuellen Umfrage wünschen sich die meisten Mitarbeiter daher, dass der Arbeitgeber präventive Maßnahmen setzt, um zumindest einen Großteil der Spam-Mails auszufiltern.

Derzeit hat nur etwa ein Viertel aller kleinen und mittleren Betriebe eine Antispam-Software im Einsatz.

Spam kostet Firmen Geld

Doch selbst wenn Softwarefilter die Spreu vom Weizen trennen, müssen die Nutzer kontrollieren, ob nicht doch wichtige Nachrichten in den Spam-Mistkübel gerutscht sind.

Über ein Drittel der Nutzer finden den schlimmsten Verkehr in der Stoßzeit weniger stressig, als diese tägliche Suche nach den wenigen erwünschten Nachrichten in der Spam-Flut.

Zudem kostet das händische Aussortieren auch noch wertvolle Zeit - nach Berechnungen des US-Forschungsinstituts Nucleus Research gehen 3,1 Prozent der jährlichen Gesamtarbeitszeit dafür drauf - und drückt so die Produktivität und kostet die Unternehmen bares Geld.

Allein in Europa entstehen den Firmen laut Radicati Group dadurch Schäden in Höhe von 9,2 Milliarden Euro jährlich.

Blütezeit steht noch bevor

Zwar wird derzeit allerorts an Wegen zur Bekämpfung von Spam gearbeitet und es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Ansätzen.

Ein effektives und einfaches Mittel zur Eindämmung des weltweiten Spams ist bisher nicht in Sicht, auch wenn Bill Gates Anfang des Jahres versprach, in zwei Jahren sei das Problem Spam im Griff.

Im Gegenteil, die Werbeflut wird in den nächsten Jahren noch ihre Blüte erleben.

Die Sophos-Experten gehen davon aus, dass 2007 etwa 70 Prozent der dann 60 Milliarden E-Mails bereits Spam sein werden. Zur Zeit sind etwa 50 Prozent der 20 Milliarden Mitteilungen unerwünschte Werbemails.