Deutsche T nimmt T-Online von der Börse
Die Deutsche Telekom [DT] will ihre Internet-Tochter T-Online von der Börse nehmen und wieder in den Mutterkonzern integrieren.
Die Tochter soll durch Aktientausch mit der Deutsche Telekom AG verschmolzen werden, alternativ bietet die DT den Aktionären von T-Online die Übernahme ihrer Aktien zum gegenwärtigen Kurs an.
Der Abschluss wird für die zweite Jahreshälfte 2005 erwartet.
Über eine solche Verschmelzung war in der Branche seit längerem spekuliert worden.
Festnetz und Breitband unter einem Hut
"Zwingender Grund für die Verschmelzung der T-Online
International AG ist die neue Strategie der Deutschen Telekom AG für
die Entwicklung des Festnetz- und Breitbandgeschäfts in
Deutschland", hieß es in der Pflichtmitteilung der DT.
Spekulationen über T-Online-RückkaufDT hält derzeit 74 Prozent
Die DT hält derzeit knapp 74 Prozent der Anteile von T-Online, der französische Mischkonzern Lagardere besitzt 5,7 Prozent. Der Rest ist im Streubesitz.
Bei der von der DT angestrebten Verschmelzung ist zu befürchten, dass die T-Online-Aktionäre eine geringere Entschädigung erhalten könnten als den gegenwärtigen Börsenkurs.
Das endgültige Umtauschverhältnis wird allerdings von einem gerichtlich bestellten Verschmelzungsprüfer geprüft.
Im Zuge der Verschmelzung 2005 will die DT möglicherweise auch eigene Aktien zurückkaufen, um die Zahl ihrer ausstehenden Aktien konstant zu halten.
Am Freitag gingen die T-Online-Aktien mit 8,99 Euro aus dem Handel. Beim Börsengang im Jahr 2000 hatte das Papier noch 27 Euro gekostet.
Kunstgriff könnte T-Online zu DT bringen
