Disk mit einem Terabyte Speicherplatz
Während derzeit noch das Gerangel um den DVD-Nachfolger - Blu-ray oder HD-DVD - im Gange ist, arbeiten britische Wissenschaftler bereits an einer mehr fassenden Version der Silberscheibe.
Physiker am Imperial College London haben ein optisches Speichermedium mit einer Kapazität von bis zu einem Terabyte [1.000 Gigabyte] entwickelt.
So könnten etwa alle 350 Episoden der "Simpsons", insgesamt 8.080 Minuten Film, einfach auf einer Disk archiviert werden, kündigen die Forscher an.
Die Silberscheiben nach der "Multiplexed Optical Data Storage"-Methode [MODS] sind dabei genauso groß wie bisherige Formate. Geräte zum Abspielen der MODS-Datenträger sollen zudem auch CDs und DVDs abspielen können.
Blu-ray versus HD-DVD
Ab 2005 sollen Nachfolgertechnologien die Digital Video Disc
[DVD] ablösen. Derzeit streiten noch zwei Konsortien um Akzeptanz -
einerseits Blu-ray rund um Sony und andererseits die HD-DVD des
DVD-Forums.

Wie es funktioniert
Die Information auf einer normalen DVD wird in Form von mikroskopisch kleinen Vertiefungen auf der Oberfläche der Disk gespeichert. Je nach Vorhandensein oder Nicht-Vorhandesein einer solchen Erhebung ist eine Binärinfo "1" oder "0" zugeordnet. Ausgelesen werden die Rillen durch den gebündelten Strahl einer Laserdiode, die misst, wie viel Licht reflektiert wird.
Indem man Daten in verschiedenen Schichten innerhalb einer Disk ablegt, ist es möglich, mehr zu speichern.
Doch die Forscher haben bemerkt, dass die Polarität des Lichts auch zur Kodierung von Informationen dienen kann.
Dazu haben sie asymmetrische Vertiefungen, in denen jeweils eine Art "Stufe" mit einem von 332 unterschiedlichen Winkeln eingelassen ist, welche die Daten kodieren. Anhand des reflektierten Lichts kann die Orientierung der Einbuchtung genau abgelesen werden, berichtet physorg.com.

Was wurde aus den Tesa Scribos?
Immer wieder lassen Wissenschaftler mit neuen Speicherformen
aufhorchen. Besonders außergewöhnlich war die Idee, auf einer
herkömmlichem Zehnmeterrolle Tesafilm zehn Gigabyte Daten zu
speichern. Die Entwickler haben sich inzwischen mit "Tesa Holospot"
auf Lösungen zum Fälschungsschutz und zur Produktidentifikation
spezialisiert.

Vier Schichten mit je 250 GB
Auf einer Schicht der neuen Scheibe sollen so 250 GB untergebracht werden, bis zu vier Lagen [jeweils zwei auf zwei Seiten] sind möglich.
Läuft es nach den Vorstellungen der Wissenschaftler und fließen regelmäßig neue Finanzmittel zu, könnte die Technologie binnen fünf Jahren ausgereift und ab 2010 schließlich kommerziell im Handel erhältlich sein. Die Produktionskosten sollen dabei die einer herkömmlichen DVD nicht übersteigen.
Auch die Nachfrage nach einer verkleinerten Version der Disk besteht laut Projektleiter Peter Török vom Imperial College London.
"In Zukunft wird der Markt für mobile Geräte kleine Scheiben mit hoher Speicherkapazität benötigen. Hier kann die MODS-Disk eine Nische füllen", so Török.
Mini-Disk mit einem GB Speicher
2002 hatte Philips ein wieder beschreibbares optisches
Speichermedium mit einem Durchmesser von drei Zentimetern und einem
Gigabyte Speicherplatz vorgestellt. Bisher hat es die "Small Form
Factor Optical" aber noch nicht zur Marktreife geschafft.
