Mobilkom prescht bei "Push to talk" voran
In den USA ist der Mobilfunkdienst "Push to talk" [PTT] schon seit den 90er Jahren auf dem Markt, nun wollen auch die europäischen Mobilfunker ihr Geschäft mit der neu-alten Kommunikationsmethode auffetten.
Als erster österreichischer Mobilfunker will die mobilkom austria die an Walkie-Talkies erinnernde Push-to-talk-Funktion anbieten.
Dazu startet die mobilkom nun erste "Friendly User Trials" der PTT-Technologie für A1-Kunden. Der endgültige Marktstart hänge von dem Kunden-Feedback und der Handy-Verfügbarkeit ab, so Unternehmenssprecherin Elisabeth Mattes gegenüber futurezone.ORF.at.
One hat für Freitag ebenfalls eine Pressekonferenz zu dem Thema angesetzt.
Mail an: push2talk@mobilkom.at
A1-Kunden, die sich für die PTT-Technologie interessieren, können
sich via E-Mail [Name, Anschrift, Telefonnummer] an
"push2talk@mobilkom.at" für den kostenlosen Probelauf anmelden. Der
Test soll insgesamt einige hundert User umfassen, verwendet wird das
Nokia 5140.

Wie es funktioniert:
Push to talk nutzt das Walkie-Talkie-Prinzip: Durch Drücken eines Sprechknopfes am Handy wird eine Verbindung zu einem oder mehreren Teilnehmern einer vorher festgelegten "Buddy-List" aufgebaut.
Auf Knopfdruck steht die Verbindung, und der Empfänger hört die Nachricht sofort über den Handy-Lautsprecher, ohne extra abheben zu müssen.
Die Sprache wird dabei paketweise über GPRS übertragen.
PTT arbeitet dabei im Halbduplex-Modus, das heißt: Nur jeweils ein Teilnehmer kann sprechen, die anderen können derweil nur zuhören.
Die Funktion kann auch stumm geschaltet oder ganz deaktiviert werden.
Hersteller setzen auf "Walkie-Talkie"-Handys
Nokia [5140, 6260, 6170], Motorola [V400p] und Siemens [SK65,
CX70] bieten bereits erste Handys mit Push-to-talk-Funktion für
Europa an. Samsung hat ebenfalls angekündigt, die Technik zu
integrieren.

Zweitwichtigstes Feature
Wem schon jetzt lautstark Handytelefonierende in Straßen und Verkehrsmitteln auf die Nerven gehen, auf den kommen harte Zeiten zu.
Denn blickt man in die USA, ist das Anwendungsgebiet für den PTT-Dienst groß: von Ehemännern, die vor dem Supermarktregal mit ihrer Frau Rücksprache halten, bis zu Schulkindern, die ihre abendlichen Partypläne verlautbaren.
Laut einer Studie der Zelos Group wollen 45 Prozent der US-Handybesitzer ihr nächstes Handy mit PTT kaufen. Von 1.300 Befragten gab die Mehrheit zudem an, Push to talk sei nach der integrierten Digicam das wichtigste Handy-Feature für sie.
Die Begeisterung der US-Kunden lässt sich jedoch vielleicht einfach auf die dortige Preisgestaltung zurückführen. So wird die unlimitierte PTT-Nutzung bereits ab einer Monatsgebühr von vier Dollar angeboten.
Die Preisgestaltung für Österreich steht bisher nicht fest, die mobilkom will dafür das Kunden-Feedback aus den Tests abwarten.
Mobilfunk-Konkurrenz wartet ab
Sowohl T-Mobile als auch One und telering haben es mit PTT noch
nicht so eilig. Zwar wurden allerorts schon Tests durchgeführt, ob
und wann ein kommerzieller Marktstart erfolgt, ist aber noch nicht
klar.
