Köpferollen bei Hewlett-Packard
Wenige Stunden nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse, die allgemein unter den Erwartungen lagen, setzte in der US-Traditionsfirma Hewlett-Packard [HP] das große Köpferollen ein.
Gegangen wurden die drei für die Verluste in den Bereichen Server, Storage und Verkauf zuständigen Vorstandsmitglieder Peter Blackmore, Jim Milton and Kasper Rorsted. Diesen drei Executives ist gemein, dass sie vordem für Compaq tätig waren.
Ironischerweise wiederholt sich so die Fusionsgeschichte, Vorzeichen diesmal umgekehrt. Nach der Übernahme von Digital Equipment durch Compaq in den späten Neunziger Jahren wurden die übernommenen Spitzenmanager nacheinander abgesägt.
Am Tag, an dem mit HP und Dell die Quartalszahlen der beiden größten Computerhersteller der Welt auf dem Tapet standen, brach an die Börsen die gesamte IT-Branche ein. Die Anlager flohen regelrecht aus dem HP-Papier, nachdem die Firma bekannt gegeben hatte, die Prognosen nicht nur in diesem, sondern auch im kommenden Quartal zu verfehlen.

"Schmerzhaftes zweites Quartal"
Die Enterprise Servers and Storage Group blicke auf ein "schmerzhaftes zweites Quartal" zurück, hatte CEO Carly Fiorina bei Bekanntgabe der Quartalszahlen gesagt.
Die geplante Migration auf ein neues System für Bestellung, Lagerverwaltung und Logistik sei "jämmerlich" gelaufen, so Fiorina, die ein weiteres "Nicht Genügend" an die europäischen Operations verteilte: "schlechtes Channel-Management".
Seit Bekanntgabe des Compaq-Deals hat HP ein gutes Dutzend von Spitzenmanagern verloren, fünf allein an den Speicher-Rivalen EMC.
Sowohl EMC wie Hitachi Storage Systems, die mit Kampfpreisen für Furore auf dem Storage-Markt gesorgt hatten, vermeldeten zweistellige Umsatzzuwächse.
