Der Boom der digitalen Musik-Player
Digitale Musik-Player sind derzeit das Lieblings-Gadgets am Markt. Ähnlich dem Boom des Walkmans in seinen Anfangszeiten, sind die Geräte derzeit ein Muss für das mobile Musikvergnügen.
Allein 2004 sollen insgesamt 10,8 Millionen Player verkauft werden, das sind doppelt so viele wie im Vorjahr.
Dazu zählen von billigen Geräten mit Flash-Memory bis zu Playern mit Festplatten und großen Speicherkapazitäten alle möglichen Produkte.
Allen voran geht Apples iPod, der mittlerweile Kult-Status erreicht hat. Den restlichen Markt teilen sich Hersteller wie Creative, Dell oder Sony. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der britischen Marktforschungsfirma Informa Media.

Inkompabilität wird zum Problem
Während der Markt wächst, zeichnet sich aber ein Problem ab, das in der Zukunft mehr und mehr ein Thema wird: Die Inkompabilität der verschiedenen Kompressionsformate und den beliebtesten Playern.
So kann etwa ein Song, der bei Napster im WMA-Format heruntergeladen wurde, nicht auf Apples iPod abgespielt werden.
Sonys "Network Walkman NW-HD1" kann etwa nur Songs im proprietären ATRAC3-Format abspielen, die auf der hauseigenen Download-Plattform "Connect" angeboten werden.
Sony und Apple streiten
Apple hat Sony vorgeworfen, die Speicherkapazität seines neuen
Network Walkman in unfairer Weise darzustellen. Damit eröffnet der
Hersteller den Verteidigungskampf um Marktanteile bei digitalen
Musik-Playern.

Musikindustrie verdient mit
Der Musikindustrie dürfte diese Tatsache jedoch passen, denn so wird das Verbreiten von heruntergeladenen Songs zumindest unter Besitzern verschiedener Player etwas schwieriger.
Auch wenn sich die Industrie dank legalen Musikdownloads wieder über wachsende Umsätze freuen darf, soll Online-Musik soll teurer werden, wenn es nach den großen Plattenlabels geht: Sie machen derzeit kaum Gewinn mit ihrem Online-Vertriebsmodell und können bloß ihre Betriebskosten abdecken.
Industrievorstellungen zufolge sollen die Preise pro Song von derzeit 99 US-Cent auf 1,29 bis 2,49 USD angehoben werden. Das neue Preismodell wurde bei einigen Alben bereits umgesetzt.
Sorge um Online-Musikmarkt
Experten stehen der Preiserhöhung kritisch gegenüber. Zwar
generieren die Konzerne noch keine Gewinne aus den Online-Verkäufen,
es besteht aber die Sorge, dass der junge und fragile
Online-Musikmarkt gleich wieder im Keim erstickt wird.
