Format-Streit zwischen Apple und Sony
Apple hat Sony vorgeworfen, die Speicherkapazität seines neuen Network Walkman in unfairer Weise darzustellen. Damit eröffnet der Hersteller den Verteidigungskampf um Marktanteile bei digitalen Musik-Playern.
Bei der Präsentation seine 20GB-Musikplayers "Network Walkman NW-HD1" warb Sony damit, dass dieser rund 13.000 Songs im proprietären ATRAC3-Format speichern kann, während Apples 20GB-iPod nur Platz für rund 5.000 Songs im AAC-Format, der 40GB-iPod für 10.000 Titel biete.
Apple meint, dass der Vergleich nicht zulässig sei, weil Sony dabei von einer 48-Kilobit-Kompression der Songs ausgehe, während Apple eine deutlich höhere 128-Kilobit-Kompression verwendet. Das Plus an Songs gehe bei Sony also auf Kosten der Qualität und sei ein billiger Marketingtrick.
Der Streit offenbart, dass die unterschiedlichen Kompressionsverfahren und Formate nicht nur für den Konsumenten langsam undurchdringbar werden. Zudem kommen beide Verfahren wohl kaum an CD-Qualität [rund entspricht rund 1.200 Kilobit pro Sekunde] heran.
Sony feiert Jubiläum mit neuem WalkmanGenaue Rechnung
Sony reagierte verärgert und wies seinerseits darauf hin, dass der Kunde selbst entscheiden könne welche Kompressionsstufe er verwenden möchte.
Bei einer ATRAC3-Kompression von 132 Kilobit [pro Sekunde], die der 128-Kilobit-Kompression von apple entsprechen soll, haben laut Sony allerdings nur mehr 5.000 Songs auf dem Network Walkman Platz, also genauso viele wie auf dem iPod.
Beide Player sind mehr oder weniger streng an die hauseigenen Musikshops gekoppelt. Während Sony in seinem Musikshop Connect Songs im ATRAC-Format anbietet, offeriert Apple bei iTunes Sonys im AAC-Format inklusive Kopierschutz.
Allerdings kann Sonys HD1 im Gegensatz nur ATRAC-Files abspielen, während Apples iPod auch MP3-Songs spielen kann.
