Banges Warten auf die Intel-Zahlen
Mit einiger Spannung werden heute die Zahlen des zweiten Quartals 2004 von Weltmarktührer unter den Chip-Produzenten erwartet.
Wie von Intel gewohnt, dürften die tatsächlichen Zahlen den Vorraussagen entsprechen, bzw. diese leicht übertreffen.
Die Analysten rechnen mit einer Gewinnsteigerung von 91 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs, die Umsätze sollten um 19 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar gestiegen sein.
Illustre Zahlen, doch auf diese kommt es heute nach Börsenschluss nicht an, zumal die Börsianer all dies längst eingerechnet haben. Die herrschende Nervosität gilt vielmehr den Ausssichten für die kommenden Quartale.
Sollte sich Intel hier den sehr verhaltenen Prognosen jener IT-Unternehmen beigesellen, die ihre Quartalsbilanzen bereits vorgelegt haben, könnte dies zu einem Kurssturz führen, der sich nicht auf die IT Branche beschränkt.

Die bisherige Kursentwicklung
Nach einer Verdoppelung des Kurswerts im Jahr 2003 sind die Intel-Aktien seit Anfang 2004 um insgesamt 20 Prozent zurückgegangen, was angesichts des vorjährigen Höhenflugs nichts Ungewöhnliches darstellt.
Ein sechsprozentiger Rückgang allein im Juli dürfte ursächlich mit der Rückrufaktion von Intels neuestem Prozessor zusammenhängen.
Intel und andere Chip-Bäcker wurden erst kürzlich von einigen Analysten zurückgestuft, Grund dafür sind Befürchtungen, dass Technologie-Ausgaben ganz allgemein sinken würden.
Der Marktverlauf 2004
Die Prognosen für den weltweiten Halbleitermarkt sehen für 2004
sehr gut aus. Nach einem mageren Anstieg um 7,5 Prozent im Vorjahr
dürfte die Chipindustrie 2004 36,2 Mrd. Euro ausgeben und damit
gleich um 50,9 Prozent mehr als 2003, prognostiziert Gartner.
Hauptverantwortlich dafür sei das starke zweite Quartal 2004. Schon
im nächsten Jahr soll sich das Investitionswachstum mit 13,4 Prozent
aber wieder deutlich verlangsamen, für 2006 und 2007 sei mit minus
15,2 Prozent bzw. minus 17,2 Prozent mit sinkenden Investitionen zu
rechnen.
