Harte Linie der UNO gegen Spam
In den Kampf gegen Spam schaltet sich nun auch die UNO immer stärker ein.
"Wir haben es mit einer Epidemie zu tun, die wie unter Kontrolle bringen müssen", sagte Robert Horton, oberster Telekom-Regulator in Australien auf einer Konferenz der International Telecommunications Union [ITU] in Genf. Die ITU ist eine bei den Vereinten Nationen [UNO] angesiedelte, internationale Agentur.
Angesichts der international operierenden Spammer sei internationale Kooperation oberstes Ziel, sagte er unter dem Beifall von 60 anderen hochrangigen Vertretern nationaler Regulationsbehörden.
Binnen zwei Jahren sollen daher rund um die Welt die Gesetze so weit vereinheitlicht sein, dass Spammer grenzüberschreitend verfolgt werden können. Grundlage dafür werden bestehende Antispam-Gesetze der USA, Europas, Australiens und Südkoreas sein.
Anfang des Jahres hatte UNO-Generalsekretär Kofi Annan den Schweizer Markus Kummer zum Chef des UNO-Sekretariates für "Internet Governance" in Genf ernannt. Das Sekretariat ist ein Resultat des Weltinformations-Gipfels [WSIS] vom Dezember 2003. Ganz oben auf der Agenda Kummers standen neben der Neuregelung der Netz-Verwaltung auch der Kampf gegen unerwünschte elektronische Massensendungen.
Die UNO übt "Internet Governance"Vorgehen in großem Stil
Gegen einen harten Kern von weltweit agierenden Gesetzesbrechern müsste in großem Stil vorgegangen werden, forderte Horton, der als Vorsitzender der Konferenz fungiert.
Gegen diese Gruppe gelte es mit einer konzertierten Aktion aufzutreten mit dem Ziel sie alle vor Gericht zu bringen. Der Anstieg des Spam-Anteils am globalen Mail-Verkehr von 35 auf geschätzte 85 Prozent binnen Jahresfrist sei dafür Anlass genug.
Die davon verursachten Kosten und Schäden haben laut UNO 25 Milliarden Dollar erreicht. Das nächste Ziel des Spams seien Handy-Benutzer, in Japan steige der Spamanteil bei SMS gerade rapide an, so Horton abschließend.
Im deutschen Sprachraum, wo die Massenmails gerade dabei sind, im Schnitt über die Hälfte der gesamten Elektropost zu kommen, hatte erst Mitte Juni ein Wurm für Aufsehen gesorgt, der statt seiner selbst massenhaft rechtsextreme Mails verschickte.
Kampf gegen die Pest des Internet
