07.06.2004

FLACH

OLED-Massenproduktion für 2007 geplant

Die junge Display-Technologie OLED ist drauf und dran, mittelfristig LC-Displays Konkurrenz zu machen.

OLED [Organic Light Emitting Diodes] umschreibt ein Verfahren, bei dem organische Stoffe gezielt zum Leuchten gebracht werden und bei entsprechender Anordnung in Pixeln auch Bilder darstellen können.

Anders als Flüssigkristallanzeigen brauchen OLED-Displays keine Hintergrundbeleuchtung und können dadurch weitaus platzsparender verbaut werden. Zudem haben sie eine schnellere Reaktionszeit und verbrauchen weniger Energie.

Der japanische Hersteller Seiko Epson hat erst kürzlich den weltweit ersten vollfarbigen OLED-Monitor mit 40 Zoll Bilddiagonale hergestellt.

"Um unseren aktuellen Prototypen herzustellen, haben wir eine eigene Maschine entwickelt", erklärt Shoichi Iino, Chef von Seikos OLED-Forschungsabteilung. "Im Gegensatz zur herkömmlichen OLED-Produktion werden die organischen Materialen schneller und gleichmäßiger auf die Trägersubstanz aufgetragen".

Bei der OLED-Produktion werden ähnlich einem Tintenstrahldrucker die einzelnen Pixel aufgedruckt. Für die Herstellung des 40-Zoll-Displays wurde die selbe Zeit wie früher für ein kleines mit wenigen Zoll Bilddiagonale benötigt.

Die gleichmäßige Verteilung der Pixel ist insofern wichtig, als sie die Verteilung der Helligkeit am Panel kontrolliert. Die Abweichungen konnten dabei unter plus/minus fünf Prozent gebracht werden.

Lebensdauer soll erhöht werden

Für die Produktion des 40-Zoll-Panels wurden jedoch nur Materialien mit einer Halbwertszeit von 5.000 Stunden eingesetzt; die Lebensdauer soll nun sukzessive erhöht werden. Shoichi Iino verweist darauf, dass Plasmadisplays erst dann der breiten Masse verkauft wurden, als deren Halbwertszeit 10.000 Stunden betrug.

Zu Beginn der Massenproduktion sollen die Geräte soviel kosten wie derzeit entsprechende LCD-Fernseher. Der Hersteller erspart sich die Kosten für eine aufwändige Hintergrundbeleuchtung und einige andere Produktionsschritte.

OLED-Displays wurden in der Vergangenheit - wohl auch wegen ihrer bis dato nur geringen Größe - als kommende Mainstream-Anwendung für Mobiltelefone gesehen. Shoichi Iino kann diese Meinung nicht teilen: "Ich fürchte, daraus wird nichts. Vor allem unter Sonnenlicht sind LCDs deutlich besser lesbar".