Displays auf dem Weg zur Video-Tapete
Die General-Electrics-Forschungsabteilung GE Global Research hat nach eigenen Angaben einen Durchbruch bei selbst leuchtenden organischen Displays [Organic Light Emitting Diodes - OLED] erzielen können.
Die Forscher zeigten nun ein Display mit einer Größe von 24 mal 24 Zoll [61 Zentimeter], das bei einer Effizienz von 15 Lumen pro Watt eine Helligkeit von ingesamt 1.200 Lumen erreicht. Damit ist es laut Angaben das bisher größte und effizienteste seiner Art.
Auf dem Weg zu einer papierdünnen Lichtquelle ist die Forschung damit einen weiteren Schritt vorangekommen. Bis zur Marktreife will GE die Effizienz auf bis zu 100 Lumen pro Watt noch weiter steigern. Für die Massenfertigung muss allerdings noch ein entsprechendes Herstellungsverfahren entwickelt werden.
Im Rahmen ihrer dreijährigen Forschung gelang es den Forschern aber bereits, die Effizienz der OLEDs deutlich zu steigern. Der erste Prototyp brachte es bei einer Größe von etwa 2,5 mal 2,5 cm noch auf eine Effizienz von 3,8 Lumen pro Watt.

Dünne Displays für Handys und Notebooks
Ziel der OLED-Forschung ist es, hauchdünne Displays für Notebooks, Handys, PDAs und Fernseher zu produzieren, die bei weitaus besserer Lesbarkeit weniger Strom verbrauchen als bisher übliche Displays.
Anders als Flüssigkristallanzeigen brauchen OLED-Displays keine Hintergrundbeleuchtung. Handyhersteller wie LG Electronics haben OLEDs bereits in mehrere Handymodelle eingebaut.
Aber auch in Autoarmaturen könnten OLEDs demnächst Einzug halten, da sie selbst bei direkter Sonneneinstrahlung lesbar bleiben.
Ein Problem ist allerdings noch die vergleichsweise kurze Lebensdauer der organischen Leuchtdioden, die gegenwärtig bereits nach rund 5.000 bis 10.000 Betriebsstunden verblassen.
Laut Branchendienst OLED Technology Report wurden 2003 weltweit 17 Millionen Stück der hellen Flachmänner ausgeliefert und ein Umsatz von 262,7 Millionen USD erzielt. Marktforscher prophezeien in fünf Jahren ein Marktvolumen von zwei bis drei Milliarden USD.

Dateneingabe per Knick
An der nächste Stufe arbeiten bereits Wissenschaftler des Sony Interaction Lab in Tokio. Sie wollen flexible Geräte entwickeln, bei denen die Dateneingabe über das Biegen des Geräts möglich ist.
Für Sony-Forscher Iwan Pupirew liegt die Zukunft in kreditkartengroßen, flexiblen Geräten, bei denen der Einbau von Knöpfen kaum durchführbar wäre. Ein erster Prototyp namens "Gummi" soll bereits alle notwendigen Eigenschaften haben, wenn auch erst in rudimentären Formen.
Auch erste Anwendungen sollen vom Erbauer Carsten Schwesig für das Gerät bereits entwickelt worden sein, darunter eine Landkarte, ein Webbrowser, ein Fotoalbum, ein simples Spiel und ein Texteingabesystem.
In Gummi wurden ein handelsübliches, unbiegsames LCD, Sensoren und Touchpads in flexibles Acryl eingepackt. In Zukunft sollen die Geräte aus verschiedenen Komponentenschichten wie OLEDs, flexiblen elektrischen Schaltkreisen, einem berührungsempfindlichen Feld auf der Rückseite und piezoelektrischen Sensoren bestehen.
