Vodafone will keine Steuern mehr zahlen
Die Düsseldorfer Vodafone GmbH will den deutschen Steuerzahler mit rund 50 Milliarden Euro am offenbar überteuerten Kauf von Mannesmann aus dem Jahr 2000 beteiligen.
Dies berichten der Berliner "Tagesspiegel" und der Bonner "General-Anzeiger" [Samstagsausgaben]. Aus Aufsichtsratskreisen von Vodafone sei ihnen bestätigt worden, dass bei den Finanzbehörden der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt offenbar so genannte Teilwertabschreibungen in dieser für die deutsche Wirtschaftsgeschichte einmaligen Größenordnung geltend gemacht wurden.
Jahrzehnte ohne Steuern
Sollte sich Vodafone mit diesem Verfahren durchsetzen, würde der
Mobilfunkkonzern in Deutschland den Angaben zu Folge auf Jahrzehnte
keine Steuern mehr zahlen müssen.

Das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone hatte Mannesmann zum Jahreswechsel 1999/2000 in einer dramatischen Übernahmeschlacht in die Knie gezwungen und den deutschen Konzern am Ende für knapp 200 Milliarden Euro übernommen.
Teure Vodafone-Aktien
Damals wurde den Mannesmann-Aktionären allerdings kein Bargeld,
sondern ausschließlich Vodafone-Aktien im Gegenwert von 353 Euro
angeboten. Das auf diese Weise erworbene Aktienpaket wurde von einer
Luxemburger Vodafone-Tochter kurz vor Weihnachten 2000 für insgesamt
146,928 Milliarden Euro an die deutsche Vodafone GmbH verkauft, was
einem Kurs von 309 entspricht.

Kurs "völlig überhöht"
Schon ein Jahr später hatte die deutsche Vodafone-Gesellschaft diesen Kurs als völlig überhöht bezeichnet und ihn auf rund 200 Euro abgeschrieben, was einem Buchverlust von annähernd 50 Milliarden Euro entspricht. Diesen Verlust versucht Vodafone jetzt im Rahmen von Teilwertabschreibungen gegen seither angefallene Gewinne zu stellen.