Roboter statt Soldaten für die US-Armee
Bei der Forschung zur Entwicklung von Robotern gab es bisher zwei große Probleme: Die notwendigen Teile waren sehr teuer und das Geld dafür nur schwer zu bekommen. Abgesehen von einer kleinen Gruppe überzeugter Anhänger fanden sich bisher kaum Sponsoren.
Das scheint sich nun zu ändern. In den USA kommt die finanzielle Unterstützung zur Entwicklung von Robotern vor allem aus dem Verteidigungsministerium.
Gleichzeitig werden wichtige Teile wie optische Geräte, Sensoren, Prozessoren und Software geradezu spottbillig. Analyst Dan Kara erklärt: "Die Forschungen der letzten zehn Jahre treiben den Markt jetzt an und jede Menge Geld kommt dabei vom Militär."
Roboter statt Soldaten
Der US-Roboterhersteller iRobot bejubelt die Zerstörung eines
seiner Erkundungsroboter im Irak-Krieg. Der so genannte PackBot
wurde letzte Woche "in Aktion" zerstört. Bei iRobot ist man davon
überzeugt, dass die Zerstörung des Geräts gleichzeitig einem
US-Soldaten das Leben gerettet hat.

Pentagon sponsert Roboterforschung
Das Militär ist vor allem daran interessiert, die Zahl der Todesopfer in den Truppen zu verringern. Im Verteidigungsministerium sieht man die Lösung für dieses Problem in unbemannten Flugzeugen, Fahrzeugen und Schiffen.
Deshalb konnten sich führende US-Hochschulen im Bereich der Roboterforschung in letzter Zeit vermehrt über öffentliche Zuschüsse freuen, ein Großteil des Geldes kommt dabei aus dem Pentagon.
So konnte etwa das Institut für Robotik an der Carnegie Mellon University 2000 bei den öffentlichen Zuschüssen einen Anstieg um 48 Prozent verbuchen, 24,8 Millionen USD waren es 2003.
Auch die Privatwirtschaft steigerte ihre Zuschüsse seit 2000 um 40 Prozent auf 7,8 Millionen USD. Auch an andere Universitäten gibt es einen Zuwachs von bis zu 50 Prozent in diesem Bereich.
Zu Land und zu Wasser
Nach dem erfolgreichen Einsatz von unbemannten Drohnen will die
US-Marine mit U-Booten einen Schritt weiter gehen und völlig
autonome Unterwasser-Kampfroboter auch mit Torpedos bestücken.

Zehn Mrd. USD bis 2010
Das Pentagon gab zwischen 1991 und 1999 rund drei Milliarden USD für unbemannte Fluggeräte aus, bis 2010 werden es mehr als zehn Milliarden USD sein. Auf Drängen des Kongresses soll bis 2015 ein Drittel der Bodenfahrzeuge der US-Heeres unbemannt sein.
Tragbare Aufklärungsroboter, Transportroboter und Kampffahrzeuge sollen künftig schwere Panzer ersetzen. Bei den Kämpfen gegen die Taliban und El Kaida in afghanischen Gebirgshöhlen kamen schon erste kleine Roboter zum Einsatz.
Derzeit werden vom Forschungsbereich des Pentagon [DARPA] mehr als 40 Projekte in der Robotik unterstützt. Die Regierung vergibt auch viele Aufträge an Firmen wie Boeing und Intel, die wiederum eng mit Universitäten zusammenarbeiten.
DARPA-Challenge
So fand die DARPA-Challenge in der Mojave-Wüste - ein Wettrennen
unbemannter Roboter - erst kürzlich internationale Aufmerksamkeit.
Im Juli findet bereits zum vierten Mal ein Wettbewerb für
Flugroboter statt. Die Fluggeräte müssen dabei selbstständig drei
Kilometer in eine Siedlung fliegen, ein bestimmtes Gebäude finden,
in das Haus über ein Fenster oder ein Loch im Dach hineinfliegen und
ein bestimmtes Objekt auffinden.
