Erzrivalen Sun und Microsoft einigen sich
Die einstigen Erzrivalen Microsoft und Sun Microsystems wollen mit einem Milliardenvergleich ihre jahrelange Fehde beenden.
Sun erhält dabei von Microsoft 700 Millionen USD [569 Mio Euro] zur Beilegung aller kartellrechtlichen Streitigkeiten sowie 900 Millionen USD für die Beilegung von Patentbeschwerden, teilten die Unternehmen am Freitag mit.
Die beiden Konzerne einigten sich auch auf die gegenseitige Zahlung von Lizenzgebühren für die Verwendung jeweiliger Technologien. Microsoft macht hierfür eine Vorauszahlung von 350 Millionen USD.
Sun will Lizenzgebühren zahlen, wenn Microsoft- Technologien in seine Server-Produkte integriert werden.

Beschwerdeführer bei der EU
In dem jahrelangen erbitterten Streit ging es unter anderem um die von Sun entwickelte Programmiersprache Java.
Sun sieht mit den neuen Vereinbarungen auch seine Ziele als erreicht an, die man mit den in der EU gegen Microsoft anhängigen Aktionen verfolgt habe.
Microsoft war kürzlich von den Brüsseler Wettbewerbshütern zu einer Rekordstrafe von 497 Millionen Euro und harten Auflagen wegen kartellrechtlicher Verstöße verdonnert worden.
Microsoft will bei dem zuständigen Gericht in Luxemburg Berufung einlegen. Sun war einer der Hauptbeschwerdeführer in Brüssel gewesen.

Kooperationen und Wettbewerb
Microsoft und Sun haben nach Beilegung ihres Rechtsstreits nun eine "breite Zusammenarbeit" vereinbart:
"Dieses Abkommen startet eine neue Beziehung zwischen Sun und Microsoft", sagte der Vorstandschef von Sun, Scott McNealy, am Freitag. Er verspricht sich von der Vereinbarung mit Microsoft neue Produkte.
Microsoft-Chef Steve Ballmer kündigte einen weiteren harten Wettbewerb an. Auch er sieht aber im Abkommen "eine neue Basis zur Zusammenarbeit". Die wirklichen Gewinner seien die Kunden und Entwickler.
Sun rechnet unterdessen für das am 28. März beendete dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem Verlust von 750 Millionen USD bis 810 Millionen USD.
