Roboterschwärme gegen Minenfelder
Aktuellen Schätzungen zufolge sind weltweit mehr als 100 Millionen Minen vergraben. Jährlich kommen rund zwei Millionen neue dazu.
Eine neue Methode diese vor allem gegen Zivilisten gerichteten Waffen schnell, kostengünstig und für die Minenräumer selbst ungefährlich zu entfernen, wird derzeit an der TU Wien entwickelt.
Am Institut für Handhabungsgeräte und Robotertechnik wird unter Leitung von Prof. Peter Kopacek daran gearbeitet, den gesamten Prozess zu automatisieren.
Dabei kommen pro Entminungsschritt unterschiedliche Roboter in Form von "Roboterschwärmen" zum Einsatz.
Lernen an Robo-Kickern
Das Institut kann auf jahrelange Erfahrungen mit Robots in
Teamarbeit bei den Robokick-Weltmeisterschaften zurückblicken.

Roboter zur Geländeüberwachung
Einen Überwachungsroboter für den Einsatz im Freien hat die
Berliner Firma Robowatch vorgestellt. Das weltweit angeblich
einmalige Modell "OFRO" sei speziell für den Einsatz in großen
Außenarealen entwickelt worden. Der wetterfeste Roboter kann per
Infrarot- und Thermokamera eine Fläche von rund 10.000 Quadratmetern
überblicken und Eindringlinge an eine Zentrale melden.

Kritische Zeitfaktoren
Da die einzelnen Vorgänge - suchen, ausgraben, vernichten - unterschiedlich lange dauern, müssen die Bewegungsabläufe der Roboter darauf abgestimmt werden.
Während Suche und Abtransport relativ schnell vor sich gehen, benötigt man für die Entfernung der Mine drei bis fünf Mal so lange wie für die Suche - in der Regel zwischen sechs und zehn Minuten.
Eine mögliche Lösung könnten laut Kopacek zwei mobile Fahrgestelle sein, eines mit Rädern oder Ketten, das zweite mit richtigen Beinen. Je nach Minentyp und Geländebeschaffenheit könnten diese in kürzester Zeit umgerüstet werden. Der Vorgang dauert durchschnittlich 30 Minuten.
Geländetauglicher Robo-Hund
Bei der US-Armee soll der Hund soll ein Robo-Hund als Zugtier zum Einsatz kommen.
Das Gerät soll in Zukunft Lasten wie Munition, Essen und andere Ausrüstung im Kriegsgebiet schleppen.

Es wird ausgeschwärmt
Roboter mit Rädern und Ketten können sich derzeit nur mit 0,5 bis 0,7 Metern pro Sekunde fortbewegen, aufrecht gehende noch langsamer. Beim Räumen eines Minenfelds ist jedoch weniger schnelle als vielmehr sichere Fortbewegung des Bots ein Qualitätskriterium.
Hier wiederum arbeitet man daran, wirklich intelligente kooperative "Roboterschwärme" einzusetzen, die ohne menschliche Programmierung auskommen und sich die Lösung selbst erarbeiten.
Ziel dieser Roboter ist es, aufgrund ihrer Intelligenz die Gesamtaufgabe so lange in kleine und viele Unteraufgaben zu zerlegen, bis ein Roboter in der Lage ist, eine Subaufgabe zu lösen. Dieser Prozess bedeutet logischerweise, dass danach die anderen Roboter auch so lange Subaufgaben erledigen, bis das gesamte Problem und somit die Aufgabe gelöst wurde.