Microsoft will Konkurrenz nur anspornen
Im Kartellprozess gegen RealNetworks argumentierte Microsoft seinen Vorstoß bei Mediasoftware nun damit, dass es ein zulässiges Anspornen der Konkurrenz sei, die Qualität zu steigern.
RealNetworks wolle durch den Kartellprozess doch nur an Marktanteilen gewinnen.
Real wirft MS wettbewerbswidriges Geschäftsgebaren vor, da der Softwarekonzern seine Multimedia-Software Media Player an das Windows-Betriebssystem gekoppelt hat.
Die Geschäftspraktiken von Microsoft seien darauf ausgerichtet, Wettbewerb zu behindern, die Wahlfreiheit des Konsumenten einzuschränken und das wachsende Geschäftsfeld für digitale Medien zu monopolisieren.

EU ermittelt in gleiche Richtung
RealNetworks erklärte, ihm seien deshalb Einnahmen entgangen, die auf bis zu eine Mrd. USD geschätzt werden.
Die EU untersucht bereits seit vier Jahren die Geschäftspraktiken von Microsoft. Auch die Kommission kritisiert unter anderem, dass Microsoft den Media Player als Teil des Betriebssystems Windows ausliefert.
Microsoft bot an, dass man den Media Player zwar nicht aus dem Betriebssystem entfernen, aber zumindest etwas verstecken könnte.
RealNetworks lässt sich von solchen Angeboten jedoch nicht beeindrucken und will die Klage auf jeden Fall weiter aufrecht erhalten, das das Verhalten von MS räuberisch sei.
MS will Heimspiel
Micrsofot hat unterdessen Ende Jänner eine eine Verlegung des Gerichtsstandortes von Kalifornien nach Washington beantragt. MS, mit Sitz in Redmond [ganz in
der Nähe von Seattle], begründete den Antrag auf Ortswechsel damit, dass es wenig sinnvoll sei, eine kalifornische Jury mit der Lösung des Streits zwischen zwei Washingtoner Unternehmen zu betrauen.
