Eine Dollarmilliarde für die UNO
Dass die Gewinnaussichten des Unternehmens momentan etwas rückläufig sind beunruhigt das höchstens Anleger und Analysten, die Spendenfreude von Bill Gates beeinträchtigt derlei nicht.
12 Stunden nach Bekanntgabe der an sich guten, aber für die Anleger leicht beunruhigenden Quartalszahlen von Microsoft, ging Bill Gates mit Nachrichten der ganz anderen Art an die Öffentlichkeit.
Beim Wirtschaftsgipfel in Davos kündigte der Firmengründer an, in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Dollar für das United Nations Development Programme bereitzustellen [UNDP].
Gute Bilanz, aber
Hinweise in der Bilanz auf einen überraschend starken Rückgang
langfristiger Software-Verträge enttäuschten jedoch die Anleger

Die Gates-Stiftung hat in den vergangenen fünf Jahren 22,9 Milliarden USD [19,2 Milliarden Euro] überwiegend für Gesundheits- und Bildungsprojekte ausgegeben oder zugesagt. Die gesamten Spenden seines Lebens machen rund 54 Prozent seines heutigen Reichtums aus.

"Exklusivität gibt es nicht"
Microsoft werde fünf Jahre lang Bargeld und Software für Gemeinde-Zentren in armen Weltregionen spenden, wieviel Prozent dieser Dollarmilliarde in Cash ausbezahlt werden,sagte Gates allerdings nicht.
Um jeglicher Kritik von vornherein das Wasser abzugraben, betonte Gates, dass die Gemeindezentren dadurch nicht gezwungen werden sollten, ausschließlich MS-Software anzuwenden.
"Man wird auch Software anderer Lieferanten verwenden, Exklusivität gibt es nicht", sagte Gates mit einem Verweis auf die Linuxplattform, MS steuere dazu eben die populärsten und verbreitetsten Programme bei.
Ein Testlauf für die Initiative in 16 afghanischen Gemeindezentren ist mit mehr als 12.000 Teilnehmern offenbar zufriedenstellend verlaufen.
Dass es für MS um handfeste Geschäftsinteressen auch in armen Weltregionen geht, zeigen Bestrebungen von Brasilien, Thailand und anderen Staaten, MS-Betriebssysteme durch Linux zu ersetzen.
