30.09.2003

LYNCH-MOB

Digitale Bürgerwehr gegen "Cybercrime"

Die virtuelle Welt des Online-Gamings und die reale Welt wachsen nicht nur im Guten zusammen.

Auch online werden immer mehr Diebstähle, Mobbings und Überfälle begangen, welche die digitale, aber auch die reale Existenz der Spieler bedrohen oder zumindest gefährden können.

Von etwa 40.000 in diesem Jahr in Südkorea gemeldeten digitalen Verbrechen hatten rund die Hälfte mit Online-Gaming zu tun.

Wie in der realen wird auch in der digitalen Welt der Ruf nach Strafe laut. Jedoch stellt sich dabei die Frage, inwieweit organisiertes Mobbing bei Spielen wie "Die Sims" Teil des Spiels ist und ob digitales Häuserklauen auch offline strafbar werden soll.

Existenzbedrohend

Vor allem für Spieler, die Stunden bis Wochen in den Aufbau eines Game-Charakters investieren und durch den Verkauf vielleicht auch Geld verdienen wollen, kann ein derartiger Mob existenzbedrohend sein.

Die nicht abgesprochene Übernahme eines wertvollen Charakters kann zudem das Gefüge in den Spielewelten erheblich durcheinander bringen.

Im Falle eines gerichtlichen Nachspiels kann jedoch die Bewertung des Schadens und die Beweisführung problematisch werden.

Der Wert einer Figur, die über Wochen aufgebaut wurde, lässt sich oft nur schwer bestimmen. Auch ist die Beweisführung, dass wirklich ein Verbrechen stattgefunden hat, nicht ganz einfach.

Digitale Bürgerwehr

Neue Straftaten würden laut einem britischen Game-Community-Manager aber ohnedies eine neue Art der Gerechtigkeit nach sich ziehen. So würden Bürgerwehren in einigen Fällen das Recht in die eigene Hand nehmen und Verbrechen im Spiel selber bestrafen.