AMD erhöht Athlon auf 64 Bit
Der US-Chiphersteller AMD stellt am Dienstag seinen neuen Prozessor Athlon 64 vor und geht damit gegenüber seinem Erzrivalen Intel im Kampf um Hochleistungs-PCs in Führung.
Der Prozessor zielt zunächst auf ambitionierte Computerspieler und Entwickler ab und gilt langfristig als entscheidend für das Überleben von AMD, das in den vergangenen acht Quartalen Verluste gemeldet hat.
"Sie verlassen sich darauf, dass er zusätzliche Einnahmen bringt und sie letztlich zum Profit führt", sagte Kevin Krewell von Microprozessor Report.
Der Athlon 64 ist in der Lage, Daten in Einheiten von 64 Bit zu verarbeiten. Gegenwärtig sind die meisten Prozessoren für den PC-Markt auf 32 Bit ausgerichtet; auch der Großteil der Software ist zurzeit noch für 32 Bit geschrieben.

Schnellere Ausführung
Die größere Datenbreite soll insbesondere Datenbanken, wissenschaftlichen Simulationen und digitalen Filmsequenzen Vorteile bringen.
"Wenn man ins Kino geht, ist das Erlebnis radikal anders als auf dem PC", sagte der Vizechef des Geschäftsbereichs für Mikroprozessoren bei AMD, Rich Heye. "Wenn man dieses Erlebnis auf dem PC haben will, muss man einfach auf eine 64-Bit-Architektur umsteigen."
Zudem kann der Prozessor bestehende 32-Bit-Programme schnell ausführen.
Intel und AMD haben jeweils mit dem Itanium und Opteron bereits Prozessoren mit 64 Bit für den Serverbereich vorgestellt.

Intel unter Druck
AMD nehme mit dem Athlon 64 im PC-Bereich jedoch eine Führungsrolle ein, sagen Experten.
"Der wichtige Punkt hier ist, dass AMD seinen Anspruch auf den 64-Bit-Desktop angemeldet hat und damit Druck auf Intel ausüben wird, wenn es auf 64 Bit umsteigen will", sagte Krewell.
Microsoft hat bereits eine Version seines Betriebssystems Windows für den 64-Bit-AMD-Prozessor angekündigt.
Intel wird Experten zufolge daher entweder AMDs Architektur übernehmen oder eine eigene Version entwickeln müssen. Dann müsse Microsoft davon überzeugt werden, Windows auch dafür auszulegen.