22.09.2003

CCTV

Britischer Verkehr lückenlos überwacht

Die Polizei in Großbritannien testet derzeit die landesweite Verknüpfung von Überwachungskameras mit Fahndungs-, Zulassungs- und Versicherungscomputern.

Zusammen mit der automatischen Erkennung von Nummerschildern in den Überwachungsbildern sollen so gestohlene, unversicherte oder nicht angemeldete Fahrzeuge identifiziert werden.

Die "Automatic Number Plate Recognition" hat das Ziel, "Krimminellen die Nutzung der Straßen zu verwehren", wie es in einer Polizei-Aussendung ausgedrückt wurde.

London im Kamera-Visier

Die automatische Kennzeichenerkennung ist in Großbritannien bereits ein etabliertes System: Am 17. Februar startete das Mautsystem für die Londoner Innenstadt, bei dem ein Netz von 800 Kameras die 21 Quadratkilometer große Innenstadtzone überwacht. Anhand der Nummernschilder wird überprüft, ob eine Einfahrtgebühr bezahlt wurde.

Die Kameras lesen allerdings nicht nur die Kennzeichen der Fahrzeuge, sondern sollen mindestens versuchsweise mit speziell entwickelter Software auch die Gesichter der Fahrer erfassen und diese mit den Datenbanken von Polizei und Geheimdienst abgleichen können.

Tests

Die bisherigen groß angelegten Feldtests für APNR waren nach Auskunft der beteiligten Polizeikräfte durchgehend erfolgreich:

So wurden allein am 21. Mai, dem "National APNR Day", von 26 Polizeieinheiten 60.000 Fahrzeuge überprüft, wobei es zu 2.000 Alarmen gekommen sein soll. Bei der händischen Überprüfung wurden anschließend rund 1.000 Ordungswidrigkeiten und 65 Straftaten entdeckt.

Plan B

Der ANPR-Plan ist allerdings nicht der einzige zur lückenlosen Überwachung des britischen Straßenverkehrs: Derzeit prüft die Regierung auch den Einsatz von ID-Chips in jedem Fahrzeug.

Der von der britischen Regierung und Vertretern der Polizei entwickelte Plan sieht vor, dass alle Autos über Sensoren, die flächendeckend am Straßenrand platziert werden sollen, überwacht werden.