08.08.2003

TRACKING

Funkchips sollen Terrorabwehr dienen

Nachdem sich allerorts bereits kritische Stimmen zu Funkchips als Ersatz für Barcodes auf Konsumgütern erhoben haben, sucht die US-Industrie nach einem Weg, das Image der RFID-Chips [Radio Frequency Identification] zu verbessern.

RFID-Chips ermöglichen den Firmen, ihre Waren [und somit streckenweise auch deren Besitzer] vom Verlassen der Fabrik bis hin zum Bezahlen an der Kasse und schließlich bis zum Müll-Recyclingwerk zu verfolgen.

Was von Konsumentenschützern und Datenschützern als Möglichkeit der Überwachung kritisiert wird, ist für die Industrie ein Weg, um Nahrungsmittel vor terroristischen Anschlägen zu schützen. Mit dieser Argumentation wollen zumindest Vertreter der Nahrungsmittelerzeuger Überzeugungsarbeit bei der Bevölkerung zu Gunsten der RFID-Chips leisten.

Zustimmung der Heimatschutzbehörde

Firmen wie Procter & Gambe haben sich zusammengeschlossen und versuchen nun von der Heimatschutzbehörde eine entsprechende Nominierung der RFID-Chips als Anti-Terror-Technologie zu erreichen.

Durch die lückenlose Überwachung der Waren könne sichergestellt werden, dass etwaige Kontaminierungen oder Manipulationen von Waren leichter zurückverfolgt werden können, so die Argumentation der Firmen.

Das Auto-ID-Center, das damit betraut ist, Standards für die Vernetzung der RFID-Chips und entsprechende Online-Tracking-Systeme zu entwickeln, hat seine Arbeit letztes Jahr Tom Ridge, dem Chef des Heimatschutzministeriums, vorgelegt.

Überzeugungsarbeit

Von Ridges Zustimmung erhoffen sich die Firmen den Schlüssel zur Meinung der restlichen Bevölkerung der USA und damit einen großen Schritt vorwärts für die Funkchips.

Zusätzliche Überzeugungsarbeit soll auch von Mitgliedern des US-Kongresses geleistet werden, welche die Industrie von den Vorzügen der Funkchips überzeugen will.