TA-Mitarbeiter sollen bei der Polizei aushelfen
Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) denkt daran, freigestellte Mitarbeiter von Post und Telekom Austria (TA) bei der Polizei einzusetzen, um so den dortigen Personalmangel zu bekämpfen.
1.200 frühere Bedienstete von Post und Telekom Austria, die freigestellt sind, könnten bei der Exekutive für Verwaltungstätigkeiten eingesetzt werden, berichtete die ZIB am Mittwoch.
"Die Fälle bearbeiten auf dem Schreibtisch, am Computer - also die Verwaltungstätigkeiten, die die Polizisten jetzt sehr aufhalten, die könnten von anderen Beamten getätigt werden", erklärte Heinisch-Hosek. Dadurch würden mehr Exekutivbedienstete für Kriminalitätsbekämpfung auf der Straße zur Verfügung stehen. Die genauen Pläne sollen noch mit Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) abgeklärt werden.
Katalog für Tätigkeitsbereiche
Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) begrüßte in einer Aussendung den Vorschlag. "Freigestellte Mitarbeiter aus dem Post- und Telekombereich können für Verwaltungsaufgaben der Polizei eingesetzt werden. Es ist positiv, dass die Beamtenministerin diese Idee von Finanzminister Josef Pröll jetzt auch aufgreift", meinte sie.
"Wir haben bereits Spitzenbeamte des Innenministeriums für die Arbeitsgruppe im Beamtenministerium nominiert. Ebenso wurde ein Katalog erstellt, welche Tätigkeiten im Verwaltungsbereich für die Sicherheit von freigestellten Post- und Telekommitarbeitern übernommen werden können."
Vorreiter Nemsic
Bezüglich der Möglichkeit, dass auch Beamte aus dem Verteidigungsministerium für die Aufstockung infrage kommen könnten, verwies Fekter-Sprecher Gregor Schütze auf Heinisch-Hosek. "Es gibt mehrere Varianten, die die Ministerin jetzt mit Fekter und Pröll diskutieren wird", sagte deren Sprecherin Dagmar Strobel.
Im November vergangenen Jahres hatte der damalige TA-Chef Boris Nemsic bereits vorgeschlagen, dass die beamteten und abgebauten TA-Mitarbeiter zur Exekutive wechseln könnten. Ein "Arbeitsmarktservice für Beamte" solle Leute aus staatsnahen Betrieben im Umfeld des Bundes vermitteln - "zum Beispiel zur Polizei", so Nemsic damals gegenüber dem "Format". Seitdem Hannes Ametsreiter TA-Chef ist, ist der Abbau "überzähliger" TA-Mitarbeiter - zumindest offiziell - kein Thema.
(APA/futurezone)