Hoffnung auf Rettung für Teile von Qimonda
Insolvenzverwalter zeigt sich zuversichtlich
Der Insolvenzverwalter des zahlungsunfähigen Speicherchipherstellers Qimonda hegt Kreisen zufolge Hoffnungen auf die Rettung zumindest von Unternehmensteilen. Der Verkauf von Beteiligungen komme gut voran, sagte Michael Jaffe bei einem Gerichtstermin am Dienstag in München nach Aussagen eines Teilnehmers. Auch für Randbereiche der Infineon-Tochter habe er sich zuversichtlich gezeigt.
Gute Chancen für Grafikchipentwicklung
So könne der Bereich der Grafikchipentwicklung mit 100 Arbeitsplätzen ernsthaft auf Rettung aus der Branche hoffen. Das Segment entwickelt Chips für die Spielekonsolen von Sony, Nintendo und Microsoft. "Der geordnete Verwertungsprozess wird vorangetrieben", wurde Jaffe zitiert. Das Büro von Jaffe lehnte zunächst eine Stellungnahme ab und kündigte für den Abend eine Mitteilung an.
Keine Rettung für ganzes Unternehmen
Für die Rettung von Qimonda als Ganzes gibt es indes kaum noch Hoffnung. Nachdem sich eine chinesische Elektronikgruppe zurückgezogen hatte und russische Investoren einer politischen Aufforderung zur Rettung nicht gefolgt waren, ist dem Insider zufolge kein Interessent für den Kernkonzern mehr in Sicht. Die Suche nach einem Interessenten für die Patente und die Produktionsanlagen, die in den Hauptkonzerngesellschaften in München und Dresden gebündelt sind, sei weiter erfolglos. Jaffe halte aber weiterhin Ausschau.
Neue Gläubigerforderungen
Der Zeitpunkt, ab dem durch eine Zerlegung der Hauptunternehmenswerte eine Gesamtrettung unmöglich wird, sei noch nicht erreicht. Die Summe der Gläubigerforderungen stehe ebenfalls noch aus, da am Dienstag neue Forderungen angemeldet worden seien, die noch geprüft werden müssten.
Qimonda war am Anfang des Jahres angesichts des Preisverfalls seiner Speicherchips zusammengebrochen. Staatliche Hilfen waren geplatzt. Seither wird das Unternehmen mit seinen einst 12.000 Mitarbeitern stückweise versilbert. In Dresden und München halten Rumpfmannschaften einen Kernbetrieb aufrecht, um im Fall einer Rettung die Produktion wieder hochfahren zu können.
(Reuters)