Swisscom verhandelt TA-Übernahme neu
Nachdem im April erste Gespräche über einen Einstieg der Schweizer Swisscom bei der Telekom Austria [TA] geplatzt sind, unternimmt die Swisscom nun einen zweiten Anlauf, berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin "Focus".
"Wir prüfen erneut ein Angebot", werden Verhandlerkreise zitiert.
Nach "Focus"-Informationen nehme die Swisscom ihre Verhandlungen direkt mit der Eigentümerholding ÖIAG auf, die 47,2 Prozent der TA-Aktien hält. Allein dieser Anteilskauf habe nach Branchenschätzung einen Wert von 2,6 Mrd. Euro.
Erste Gespräche gescheitert
Mitt April hatte Swisscom-Präsident Markus Rauh das Scheitern der
Akquisitionen erklärt. "Die derzeit vorhandenen Möglichkeiten
entsprechen nicht unseren Investitionskriterien", so Rauh.

Mehrheitsbeteiligung angestrebt
Wie schon in der ersten Verhandlungsphase betont, wolle sich die Swisscom weiterhin nicht mit dem Kauf des 15-Prozent-Anteils der Telekom-Italia an Telekom Austria begnügen.
"Die Schweizer machen nichts halbherzig. Sie wollen immer mindestens 51 Prozent der Aktienanteile", sagte ein Insider.
Ein weiteres Indiz für die Übernahme führt "Focus" an: Der an Swisscom beteiligte Mobilfunkgigant Vodafone D2 kooperiere bereits mit der Mobilkom beim Austausch mobiler Datendienste.
Derzeit liegen noch 32,3 Prozent der TA in Streubesitz, 5,7 Prozent werden über verschiedene Fonds von der US-Investmentgesellschaft CI International [Los Angeles] gehalten. 14,8 Prozent gehören noch der Telecom Italia [TI], der Rest - 47,2 Prozent - der österreichischen Staatsholding ÖIAG.
