8,5 Prozent mehr für Siemens-Vorstand
Vorstand verdient insgesamt 30,4 Millionen Euro
Der Vorstand des Siemens-Konzerns hat trotz eines vorübergehenden Verzichts auf eine saftige Gehaltserhöhung im vergangenen Geschäftsjahr 8,5 Prozent mehr verdient als im Vorjahr.
Die Gesamtbezüge des Gremiums seien um rund 2,4 Millionen Euro auf 30,4 Millionen Euro gestiegen, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, den Siemens im Internet am Mittwoch veröffentlichte.
Vorstandschef Klaus Kleinfeld erhielt mit 3,6 Millionen Euro rund 350.000 Euro mehr als im Vorjahr. Kleinfeld bezog allerdings durch seine Berufung im Januar 2005 nicht für das ganze Vorjahr das Salär eines Vorstandschefs.
In der Schmiergeldaffäre bei Siemens bereitet sich die Führungsspitze des Konzerns nach Presseinformationen darauf vor, selbst in die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu geraten.
"Variable Komponenten" in Jahresgehältern
Die Vergütungen in bar und in Aktien kletterten, obwohl die Manager zu Gunsten der Mitarbeiter der insolventen früheren Handysparte auf eine ursprünglich geplante Erhöhung verzichteten.
"Die sich hieraus ergebende Summe in Höhe von 4,25 Millionen Euro wurde in den Hilfsfonds zur Unterstützung der Mitarbeiter von BenQ Mobile in Deutschland eingebracht", hieß es im Vergütungsbericht.
Der frühere Siemens-Vorstand Thomas Ganswindt bleibt nach seiner Festnahme in der Schmiergeldaffäre wegen Fluchtgefahr vorerst hinter Schloss und Riegel. Vertreter der Kleinaktionäre wollen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld zur Verantwortung ziehen.
Ursprünglich geplant: 30 Prozent mehr
Die ursprünglich geplante Erhöhung von 30 Prozent des so genannten Zieleinkommens hatte in der Öffentlichkeit zu einer breiten Empörung geführt. Warum die Bezüge trotz des Verzichts anstiegen, sei nicht ohne weiteres zu erklären, sagte ein Sprecher.
Die Jahresgehälter könnten sich durch variable Komponenten abhängig vom Geschäftsverlauf ändern und seien daher nur schwer von Jahr zu Jahr zu vergleichen.
Die Bezüge der Aufsichtsräte nahmen dem Jahresbericht zufolge um 15 Prozent zu. Die Siemens-Aktionäre ließen sich das Gremium für das abgelaufene Geschäftsjahr rund 2,1 Millionen Euro kosten.
(Reuters | futurezone)
