Klaus Kleinfeld nimmt Ackermanns Anwalt
Siemens-Spitze wappnet sich für Anklagen
In der Schmiergeldaffäre bei Siemens bereitet sich die Führungsspitze des Konzerns nach Presseinformationen darauf vor, selbst in die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu geraten.
Deshalb hat sie sich nach einem Bericht des "Handelsblatts" vom Donnerstag des Beistands prominenter deutscher Strafverteidiger versichert, die bereits im Mannesmann-Prozess eine führende Rolle gespielt hatten.
Vorbild Josef Ackermann
So habe Konzernchef Klaus Kleinfeld den Strafrechtler Klaus Volk für sich gewinnen können. Volk war im Mannesmann-Verfahren Verteidiger von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.
Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer seinerseits werde von Sven Thomas beraten, der im Verfahren um die Millionenabfindungen bei Mannesmann den ehemaligen Konzernchef Klaus Esser vertreten hat.
Der spektakuläre Mannesmann-Untreueprozess wurde am 29. November gegen Geldauflagen in Höhe von insgesamt 5,8 Millionen Euro beendet. Ackermann musste 3,2 Millionen Euro zahlen, entging aber, auch dank der Kunstfertigkeit seiner Anwälte, weiteren Strafen.
Ein Konzernsprecher bestätigte entsprechende Informationen der Zeitung, wies aber darauf hin, dass die Kontakte zu den Anwälten bereits seit längerer Zeit bestünden. In Anwaltskreisen hieß es, auch Finanzchef Joe Kaeser habe sich hochrangigen Beistands versichert.
Bisher sind offiziell nur die Hausjuristen des Konzerns mit der Affäre befasst. Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft München den ehemaligen Siemens-Vorstand Thomas Ganswindt in Untersuchungshaft genommen.
Ganswindts Aussagen könnten daher zu einer Belastung für die oberste Führungsspitze werden, hieß es in Verteidigerkreisen.
(dpa | futurezone)
