Nemsic: Kein Interesse an TA-Übernahme
Der russische Telekomriese VimpelCom hat nach Aussage seines designierten Vorstandschefs Boris Nemsic derzeit kein Interesse an der Telekom Austria (TA) und will sich vor allem auf Asien konzentrieren.
Im Vordergrund stehe der Aufbau neuer Netze in Vietnam und Kambodscha, sagte Nemsic am Montagabend in der ZIB2. Seiner Einschätzung nach ist VimpelCom an einer Übernahme der TA nicht mehr interessiert.
Die Russen hätten vor zwei, drei Jahren überlegt, in Osteuropa stärker Fuß zu fassen, und dabei bei der TA angeklopft. Die TA mit ihren Aktivitäten in der Region wäre dafür ein gutes Ziel gewesen. Das sei aber nicht mehr der Fall, sagte er. Die TA ist in sieben zentral- und südosteuropäischen Ländern stark im Mobilfunk vertreten.
VimpelCom: Keine leichte Aufgabe
Wie "Der Standard" am Dienstag berichtet, erwartet Nemsic in Russland eine in sich zerstrittene VimpelCom. Sein Vorgänger Alexander Isosimow habe wegen des seit Jahren tobenden Eigentümerstreits aufgegeben.
Die russische Alfa-Group-Tochter Altimo, die an VimpelCom 44 Prozent hält, werfe der norwegischen Telefongesellschaft Telenor (einst Miteigentümer von One) vor, die Expansion in die Ukraine verzögert zu haben. Telenor ist mit 29,9 Prozent am drittgrößten Mobilfunkanbieter Russlands, der VimpelCom, beteiligt.
Außerdem werde Nemsic bei VimpelCom nicht das alleinige Sagen haben. Als Generaldirektor wurde Alexander Torbachow, der derzeitige Generaldirektor des Lebensversicherers Rosgosstrach, nominiert. Russische Medien spekulieren, dass die Agenden zwischen beiden Managern so aufgeteilt werden, dass Nemsic die operative Steuerung des Konzerns überhaben und Torbachow für die Strategie und die Beziehung zu den Staatsorganen zuständig sein werde, so die Zeitung.
(APA/Reuters)