© APA/Georg Hochmuth, Neuer Telekomchef Hannes Ametsreiter

TA: Ametsreiter wird neuer Festnetzchef

KONZERNE
16.12.2008

Der Aufsichtsrat der Telekom Austria (TA) hat am Dienstag Mobilfunk-Manager Hannes Ametsreiter zum neuen Festnetzchef bestellt. Zudem hat das Unternehmen nach einem langwierigen Tauziehen die Kollektivvertragsverhandlungen mit der Personalvertretung abgeschlossen und sich auf Maßnahmen zum geplanten Jobabbau geeinigt.

Gleichzeitig wurde Ametsreiter zum Vorstandsmitglied der Telekom Austria Group bestellt. Seine Funktion bei der mobilkom austria bleibt aufrecht.

Walter Goldenits wird zudem künftig technischer Vorstand (CTO) der Festnetzsparte. Beide treten ihre Funktion am 1. Jänner 2009 an und sind für eine Dauer von fünf Jahren bestellt, wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte.

Ametsreiter übernimmt den Festnetzjob von Telekomboss Boris Nemsic, der den Posten vorübergehend besetzt hatte, nachdem der bisherige Festnetzchef Rudolf Fischer im Sommer des heurigen Jahres seinen Hut genommen hatte. Auf Ametsreiter wartet ein Knochenjob, gilt es doch, den dramatischen Kundenschwund in diesem Bereich zu stoppen. Außerdem hatte es in der Vergangenheit Widerstand gegen die Besetzung durch Ametsreiter gegeben, da er als Mobilfunkprofi gilt und befürchtet wurde, er würde das Festnetz zugunsten des Mobilfunks weiter ausdünnen.

Plus 3,6 Prozent

Die TA gab am Dienstag zudem den Abschluss der Kollektivvertragverhandlungen bekannt: Demnach sollen Mitarbeiter ab 1. Jänner 2009 3,6 Prozent mehr mit einer Deckelung von 140 Euro und darüber hinaus Aktien im Wert zwischen 150 und 300 Euro erhalten

Arbeitsgruppe für Restrukturierung

Außerdem einigte sich die Geschäftsführung mit der Personalvertretung auf einen Maßnahmenkatalog für die Restrukturierung: Für den sich in Umsetzung befindlichen Personalabbau soll eine Arbeitsgruppe aus der Unternehmensleitung und Personalvertretung eingerichtet werden. Ihr Ziel sei es für die Mitarbeiter, die vom Jobwegfall betroffen sind, bessere Unterstützungen zu erarbeiten.

So sollen der interne Arbeitsmarkt noch intensiver genützt und Beschäftigungsmöglichkeiten auch außerhalb des Konsolidierungskreises des Telekom-Austria-Konzerns geschaffen werden. Entsprechende Mitarbeiterentwicklungs- und Schulungsprogramme werden erstellt.

Kein weiterer Jobwegfall bis 2010

Der Telekom bläst seit rund zwei Jahren ein härterer Wind entgegen. Das teilstaatliche, börsennotierte Unternehmen musste in den ersten neuen Monaten 2008 ein leichtes Minus beim Betriebsergebnis hinnehmen.

Der Vorstand sicherte der Personalvertretung weiters zu, dass nach heutigem Planungsstand bis Ende 2010 kein weiterer Mitarbeiterabbau stattfindet. Das gemeinsame Ziel vom Vorstand und der Personalvertretung sei es jedoch, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.

Weiteren Restrukturierungen in den Jahren 2011 und 2012, die durch Markt- und Technologieentwicklung entstehen könnten, solle deshalb rechtzeitig mit Maßnahmen, die die gemeinsame Arbeitsgruppe entwickelt, begegnet werden.

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(futurezone/APA)