Yahoo-Chef Jerry Yang zurückgetreten
Yahoo-Chef Jerry Yang muss über den jüngsten Turbulenzen um den Übernahmeversuch durch Microsoft und die gescheiterte Allianz mit Google zurücktreten.
Der Internet-Medienkonzern gab am Montag (Ortszeit) in San Francisco bekannt, dass CEO und Unternehmensmitgründer Yang seinen Rücktritt erklärt habe. Ein Nachfolger für den 40-Jährigen steht noch nicht fest.
Vorstandsvorsitzender Roy Bostock sei derzeit damit beschäftigt, mit Anwärtern auf den Posten als Geschäftsführer zu sprechen. Er habe mit Yang gesprochen, so Bostock, und man sei übereingekommen, dass das der richtige Zeitpunkt sei, einen neuen CEO zu suchen, der die Firma auf ein neues Niveau heben könne.
Glorreiche Vergangenheit
Yang hatte Yahoo gemeinsam mit seinem Partner David Filo 1994 an der Universität Stanford gegründet und schnell als wichtigstes Verzeichnis von Websites etabliert. Er ersetzte 2007 den Medienmanager Terry Semel an der Spitze des Unternehmens, nachdem dieser es nicht geschafft hatte, die Strategie des Konzerns zu konsolidieren. 2008 folgte das Angebot von Microsoft-Chef Steve Ballmer, Yahoo zum Preis von 47,5 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, um gemeinsam zu Internet-Werbemarktführer Google aufschließen zu können.
Yang wollte erst mehr Geld und startete zu allem Überfluss eine Werbekooperation mit Google - Ballmer zog sich zurück. Als sich dann auch noch Hochrisikoinvestor Carl Icahn in den Konzern einkaufte und Google sich aus Angst vor einem Kartellverfahren aus der Suchmarketing-Vereinbarung mit Yahoo zurückzog, versuchte Yang, Microsoft wieder für die Übernahme zu interessieren. Ballmer lehnte aber weitere Verhandlungen ab.
(AP/futurezone)