10.02.2003

NEU & MARKT

Bildquelle: ORF.at

Der Nemax geht, der TecDAX kommt

Der Neue Markt ist so gut wie tot - seine wichtigsten Aktien werden aber im neuen Technologieindex TecDAX weiterleben. Ob damit aber ein Neuanfang nach den Aufsehen erregenden Skandalen und Pleiten im einst hochgejubelten Wachstumssegment gelingt, ist unter Experten umstritten.

Von "alter Wein in neuen Schläuchen" bis "Befreiungsschlag" lauten die Meinungen. Den Schlüssel zum Erfolg sehen viele bei den Aktiengesellschaften selbst und in ihren Fähigkeiten, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

In der New-Economy-Euphorie galt der Neue Markt lange Zeit als unerschöpfliche Goldgrube. Heute nimmt die Bezeichnung "Wachstumssegment" kaum noch jemand in den Mund. Gewachsen ist auf dem Neuen Markt in den vergangenen drei Jahren allenfalls die Zahl der Insolvenzen, Betrügereien und sonstigen Hiobsbotschaften.

Morgen Stichtag für Aufnahme

Morgen stellt sich heraus, welche Unternehmen es in den TecDAX schaffen. Formal lebt der Neue Markt zwar vorerst noch weiter, spätestens Ende des Jahres wird er aber eingestellt. Der Index Nemax 50, der die 50 wichtigsten Werte des Neuen Marktes erfasst, wird noch bis Ende 2004 berechnet.

Hintergrund sind allerdings technische Überlegungen der Deutschen Börse: Es gibt Finanzprodukte, die direkt auf den Nemax 50 abgestellt sind und nicht von einem Tag auf den anderen eingestellt werden können.

Dass mit der jetzt anstehenden Einführung des nur noch 30 Titel umfassenden TecDAX die übrigen Nemax-Werte weiter in Richtung Bedeutungslosigkeit trudeln, gilt unter vielen Experten als ausgemacht.