Künftig nur "intelligente" Waffen erlaubt
New Jersey hat als erster US-Bundesstaat nun ein Gesetz erlassen, das künftig nur noch den Verkauf von "intelligenten Schusswaffen", also Waffen die nur der rechtmäßige Besitzer abfeuern kann, erlaubt.
Ein elektronisches Sicherheitssystem soll die Waffe in der Hand eines Unbefugten unbrauchbar machen. Welche Technologie dabei angewandt werden soll, ist vorerst nicht geklärt.
Ähnliche Gesetzesentwürfe wurden auch in New York, Ohio und Tennessee eingebracht.
Reglementierung des Waffengebrauchs
In den USA, die ja bekannt für ihre recht freizügigen
Waffengesetze sind, sterben jedes Jahr etwa 30.000 Leute durch
Schussverletzungen. Eine 1994 veröffentlichte Studie des FBI zeigte,
dass sogar einer von sechs Polizisten, die im Dienst starben, mit
seiner eigenen Dienstwaffe getötet wurde.

Technologie existiert noch nicht
Obwohl das Gesetz bereits erlassen worden ist, tritt es erst in Kraft, wenn auch die erforderlichen Technologien dafür bereit stehen. Sobald die so genannten "Smart Guns" aus dem Prototyp-Stadium zur Marktreife gelangen, soll der Justizminister des Bundesstaates eine dreijährige Übergangsfrist zur Umsetzung starten.
Schusswaffen der Exekutive sollen von der Regelung vorerst ausgenommen bleiben, bis eine Kommission festgestellt hat, ob die Technologien auch diese Anforderungen erfüllen.
"Es gibt Sicherheitsbestimmungen bereits für Autos, für Spielzeug und vieles mehr. Es wird also höchste Zeit auch Sicherheitsvorkehrungen für Waffen festzulegen," erklärte der Gouverneur von New Jersey, James E. McGreeve.
Kritiker bemängeln aber, dass es wenig Sinn macht eine Technologie im Gesetz zu verankern, die noch nicht fertig entwickelt wurde und daher auch noch lange nicht als zuverlässig angesehen werden kann.
"Keine Technologie ist todsicher," sagt Nancy Ross, Sprecherin der Association of New Jersey Rifle and Pistol Clubs. "Jeder der einen Computer hat, weiss wie oft dieser abstürzt."
"Smart Gun" soll seinen Eigentümer identifizieren
Das amerikanische National Institute of Justice, der Forschungs-
und Entwicklungsarm des Justizministeriums, arbeitet derzeit mit dem
australischen Waffenhersteller Metal Strom an Systemen für eine
"Smart Gun". Die Forschung konzentriert sich dabei vor allem auf
biometrische Systeme wie Fingerabdrücke, Chips, die den Besitzer am
Handgriff oder an anderen physischen Eigenschaften erkennen und
elektronische Schlüssel und Codes.

Prototyp
Das belgische Unternehmen FN Herstal hatte im Juni 2002 den ersten Prototyp einer intelligenten Waffe präsentiert. Die Entwicklung wurde mit 20 Millionen USD von der US-Regierung gefördert.
Ein neues System identifiziert seinen rechtmäßigen Besitzer mit Hilfe eines kleinen elektronischen Geräts, das dieser bei sich trägt. So soll der Zugang zu Waffen reglementiert werden.
"Die Pistole könnte so programmiert werden, dass sie weiß, dass sie am Samstag zwischen 10.00 und 12.00 Uhr nur in den Händen von Herrn X abgefeuert werden darf", erklärt der Sprecher des belgischen Unternehmens FN Herstal, Robert Sauvage.
