25.11.2002

QUICKWAVE

Bildquelle: ORF.at

Berührungsfreie Zahlungsform im Test

Die Bank of America testet bis Jahresende eine neue Form des bargeldlosen Zahlungsverkehrs namens "QuickWave". Etwa 10.000 Mitarbeiter des Unternehmens in Charlotte, North Carolina, haben kleine Chipkarten für den Schlüsselbund erhalten.

In gut zwei Dutzend Restaurants und Geschäften rund um die Bankzentrale wurden Sensoren installiert, welche die Identifikationsnummer der Karten berührungslos lesen können.

Auf diese Weise ist sehr schnelles, bargeldloses Begleichen von Rechnungen möglich. Die QuickWave-Karte wird einfach an dem Sensor vorbeigeführt.

Zeitersparnis

Die bei herkömmlichen Systemen relativ zeitraubende Eingabe von Codes oder eine Unterschriftsleistung ist dabei nicht erforderlich. Abgerechnet wird über das Bankkonto.

In dem Pilotversuch haben die Unternehmen die Lesegeräte kostenlos erhalten und hatten nur mit der Bezahlung kleinerer Beträge wie für Mittagessen und Ansichtskarten gerechnet. Tatsächlich werden aber regelmäßig auch Bezahlvorgänge von mehr als 50 USD abgewickelt.

Bei Verlust oder Diebstahl der QuickWave-Karte trägt der Nutzer wie bei Kredit- und Debitkarten dann kein Risiko, wenn er das Abhandenkommen unverzüglich meldet.

Europay Austria ist skeptisch

Wie der Geschäftsführer von Europay Austria, Peter Trcka, im Telefonat mit der futureZone betonte, würde auch sein Unternehmen bereits berührungslose Chips testen. Auch die Verwendung von Fingerabdrücken statt PIN-Codes ist demnach ein Thema, doch ist diese Technologie für den Masseneinsatz noch zu teuer.

Wenn die Reichweite der berührungslosen Sensoren auf deutlich mehr als die derzeit möglichen 20 Zentimeter vergrößert werden könne, sei ein Einsatz für Zutrittssysteme wie etwa bei Skiliften angedacht, so Trcka. Bei größerer Reichweite könnten solche batterielosen Chips beispielsweise in Anoraks eingenäht werden.

Zur derzeit von der Bank of America getesteten Anwendung sagte der Manager: "Das werden wir sicher nicht machen." Der Komfortgewinn für Kunden sei "marginal", gleichzeitig befürchte man Beschwerden von Kunden, die angeben, den Bezahlvorgang nicht bewusst durchgeführt zu haben.

Auch bei Maestro-Karten [ehemals "Bankomatkarten" genannt] ist bereits die Bezahlung ohne Eingabe von PIN-Code möglich - wenn das Geschäft das volle Risiko der betrugsmäßigen Nutzung übernimmt.