22.11.2002

SOS SMS

Bildquelle: fuZo

Spam per SMS

Spam verbreitet sich nicht nur per E-Mail: Einige Unternehmen haben die SMS als - für den Empfänger lästige - Werbeplattform entdeckt.

In den letzten Tagen erhielten zahlreiche Handybenutzer in Österreich ein SMS mit ungefähr folgendem Inhalt: "Ich hab mich wirklich in Dich verliebt u. muss es Dir endlich sagen! Weißt Du, wer ich bin?¿ Weiters folgte die Aufforderung, eine bestimmte Nummer anzurufen.

Die Rückrufnummer entpuppte sich als kostenpflichtige Mehrwertnummer zum Preis von 3,63 Euro pro Minute.

Hans G. Zeger, Obmann der ARGE Daten: "Seit die Mobil-Anbieter in der verzweifelten Suche nach neuen Absatzmärkten SMS und 'local based services¿ propagieren, war es nur eine Frage der Zeit, bis findige Köpfe diese Dienste auch für schlichtes Abzocken missbrauchen."

Keine ausdrücklichen Bestimmungen für SMS-Spam

Während Telefonwerbung, Faxwerbung und der Versand von Werbemails im Telekom-Gesetz [TKG] ausdrücklich geregelt ist, fehlen entsprechende Bestimmungen für SMS-Mitteilungen. Man könnte daher SMS als besondere Form eines Mails interpretieren und die Mail-Regelungen anwenden.

Laut Zeger sind derartige Hilfskonstruktionen nicht wirklich brauchbar, denn ob ein Gericht der Argumentation folgt, sei ungewiss. Er hält auch eine ausdrückliche Regelung für SMS-Dienste im TKG nicht für zielführend, da sofort neue Dienste nachfolgen würden.

Die Nachrichten werden an computergenerierte Nummern verschickt. Damit werden auch Personen erfasst, die nicht im Telefonbuch stehen und bisher der Meinung waren, von Belästigungen und unerwünschten Zusendungen generell befreit zu sein.

Das massenhafte Versenden von SMS-Nachrichten von einer bestimmten Stelle aus bleibe einem Mobil-Betreiber außserdem nicht verborgen.

Ein rasches Reagieren auf Missbrauch gehört laut ARGE Daten zu den Betriebspflichten des Anbieters. Bis jetzt habe noch kein Mobil-Betreiber auf die seit einer Woche laufende SMS-Welle reagiert.