19.11.2002

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Bildquelle: ORF

IMEI-Blocking reduziert Handy-Diebstähle

Im August hatte der australische Mobilfunk-Netzbetreiber Telstra eine neue Maßnahme gegen Handydiebe und unehrliche Finder gestartet. [Die futureZone berichtete.]

Seither werden die als abhanden gekommen gemeldeten Mobiltelefone anhand ihrer eindeutigen Codierung [IMEI] gesperrt. Dadurch sind sie im Telstra-Netz nicht mehr verwendbar.

Nun wird aus Australien ein Erfolg gemeldet. In den zwölf Wochen seit Einführung der IMEI-Blockierung ist die Zahl der als gestohlen oder verloren gegangen gemeldeten Endgeräte um 23 Prozent zurückgegangen.

Bereits 10.000 Handys gelistet

Mehr als 10.000 Handys sind bereits auf der "schwarzen Liste". 69 Prozent davon sind als gestohlen, der Rest als verloren gegangen gemeldet worden.

Telstra hat auch die Marktforscher bemüht und will so herausgefunden haben, dass für drei Viertel der User ihr Handy "essenziell", "sehr wichtig" oder "ziemlich wichtig" ist. Immerhin 30 Prozent der Befragten wussten nichts über Sicherheitsfeatures wie die Sperre des Handys und/oder der SIM-Karte mittels PIN-Codes.

28 Prozent der australischen Handydiebstähle ereignen sich in Autos, weitere 20 Prozent in "social venues" wie Restaurants und Cafes. Auf die eigenen vier Wänden entfallen neun, auf Arbeitsplätze acht Prozent.

In AT bietet nur One dieses Service

In Österreich betreibt nur One ein ähnliches System, die anderen Netzbetreiber haben keine Pläne für die Einführung von IMEI-Blocking. Nicht ganz unzutreffend verweist man bei A1 auf das Fehlen eines zentralen europäischen Registers. Der Marktführer meint, dass ein solches zu aufwändig wäre. Wie tele.ring hat auch T-Mobile bezüglich der Einrichtung einer zentralen Datenbank mit IMEI-Nummern gestohlener Mobiltelefone datenschutzrechtliche Bedenken, die in den Stellungnahmen aber nicht näher erläutert werden.

SMS-Bombardement

Mit einer Art SMS-Bombardement anhand der IMEI-Nummer blockieren unterdessen in Amsterdam und London die dortigen Strafverfolger gestohlene Handys und versuchen so den Dieben "das Leben schwer zu machen".

Alle drei Minuten verschickt dazu ein Rechner mit Hilfe eines eigens entwickelten Programms Botschaften an die gestohlenen Telefone.