08.11.2002

üBERRASCHEND

Pixelpark-Aufsichtsratschef tritt zurück

Der angeschlagene Internet-Dienstleister Pixelpark kommt nicht zur Ruhe. Der Aufsichtsratschef des mehrheitlich dem Bertelsmann-Konzern gehörenden Unternehmens, Jürgen Richter, hat am Freitagabend überraschend seinen Rücktritt erklärt.

Er werde sein Mandat bei der Berliner Pixelpark AG sowie den Vorsitz in den Aufsichtsräten von Lycos Europe NV und der Universitätsdruckerei H. Stürtz AG zum 30. November 2002 niederlegen, teilte Richter mit.

In einer knappen Erklärung nannte Richter persönliche Gründe für seinen Rückzug. Er habe die Mandate auch nach seinem Ausscheiden aus den Diensten der Bertelsmann AG Ende Juli dieses Jahres fortgeführt und damit einer persönlichen Bitte des damaligen Vorstandsvorsitzenden Thomas Middelhoff entsprochen. Die Ämter seien nur für eine kurze Übergangszeit vorgesehen gewesen.

Bertelsmann will Pixelpark loswerden

Die Gesellschafter der Pixelpark AG bedauern diesen Schritt und werden umgehend einen Nachfolger vorschlagen, erklärte das Unternehmen. Neben Mehrheitsaktionär Bertelsmann und einem geringem Streubesitz hält Pixelpark-Gründer und Allein-Vorstand Paulus Neef noch Anteile.

Allerdings hatte Neef angekündigt, sich von seinen Pixelpark-Aktien trennen zu wollen und diese an eine Bank zu übertragen. An der Börse verloren Pixelpark erneut und lagen kurz vor Handelsschluss mit fast 13 Prozent bei 1,28 Euro im Minus.

Niemand will Pixelpark

Die Käufersuche gestaltet sich angesichts der Probleme bei Pixelpark und der Marktschwäche aber offenbar schwieriger als erwartet.

Zuletzt hatte es zahlreiche Spekulationen gegeben, nachdem sich verschiedene Unternehmensberatungen und Web-Agenturen teils selbst ins Gespräch gebracht hatten.