Die Musikindustrie entdeckt Games
Die Musikindustrie setzt immer mehr auf Computerspiele als attraktive Werbemaßnahme. Umgekehrt haben die Spiele-Software-Hersteller längst die Macht der Musik als Absatzfaktor für ihre Produkte erkannt.
Vor allem die Musikindustrie braucht angesichts sinkender CD-Verkäufe neue Wege um die Konsumenten zu erreichen. Und gerade Computerspiele bieten sich angesichts ihres jungen Zielpublikums für neue Werbemaßnahmen an.
Auch verbringen die einzelnen Spieler enorm viel Zeit vor einem Game, in dem sich die Songs immer und immer wiederholen.
Geschicktes Product-Placement soll Umsatz ankurbeln
Schon länger haben US-Unternehmen Video- und Computerspiele als
Ziel ihres Product-Placements entdeckt. Vor allem Sportspiele sind
begehrte Kandidaten. Fußballspiele brauchen Werbeflächen im
Hintergrund, Formel-1-Autos müssen mit Sponsorenwerbung übersät
sein, Snowboarder und Skateboarder ebenso.

Trent Reznor für "Doom III"
Das Geschäft mit Computerspielen ist inzwischen zu einem lukrativen Business herangewachsen, das Jahresumsätze in Milliardenhöhe bringt.
Die Budgets für die Entwicklung eines Spiels nähern sich den Summen kleinerer Filmproduktionen.
Das gute Geschäft erlaubt es den Softwarehäusern Lizenzgebühren für die benutzten Songs zu bezahlen.
Eines der ersten Spiele mit eigenem Soundtrack war "Quake" von id-Software. Die Produzenten des Spiels konnten damals Trent Reznor von den "Nine Inch Nails" für die Musik gewinnen. Reznor, angeblich selbst begeisterter Game-Freak, wird auch die Musik für "Doom III" liefern.
Spieler in Angst und Schrecken versetzen
"Unser vorrangiges Ziel beim Game-Design war, die Leute in Angst
und Schrecken zu versetzen," erklärt Marty Stratton von id Software.
"Die Szenarios sollen die Spieler so richtig das Fürchten lehren."
Und nach einstimmiger Meinung der Spiele-Experten ist dies auch
gelungen. Das Spiel soll mit jedem aktuellen Kinoschocker
konkurrieren können.

Method Man für Wrestling-Game
Bei einem neuartigen Deal der Island Def Jam Music Group mit dem Spiele-Publisher Electronic Arts [EA] zur gemeinsamen Produktion einer Wrestling-Gameserie, werden allerdings keine Lizenzgebühren fällig.
Stattdessen sind die Künstler selbst [die Hip-Hop-Stars Method Man, DMX, Ludicrous und Noreaga] am Verkaufserlös beteiligt.
EA wird bei seinen Sportspielen künftig den Künstler und den Songtitel angeben.
Wonderwall mit Sprechrollen in "Malice"
Für das Jump'n'Run-Game "Malice", das im November für Xbox und
PS2 erscheinen soll, hat Vivendi Universal Interactive Publishing
Deutschland [VUIPD] das Poptrio "Wonderwall" verpflichtet. Die drei
Bandmitglieder sollen in der deutschen Version des Videospiels
jeweils einen Charakter sprechen. Wer von den dreien der
hammerschwingenden Hauptdarstellerin Malice ihre Stimme geben wird,
verriet der Publisher nicht.
