31.07.2002

UNGEMACH

Bildquelle: photodisc

Druck auf AOL Time Warner wächst

Nach der US-Börsenaufsicht ermittelt nach einem Pressebericht nun auch die Staatsanwaltschaft wegen möglichen Bilanzbetrugs bei AOL Time Warner.

Wie die Zeitung "USA Today" berichtet, arbeitet die Staatsanwaltschaft am Konzern-Sitz in Dulles im US-Bundesstaat Virginia dabei eng mit der Börsenaufsicht SEC zusammen.

Der Internet-Sparte AOL wird vorgeworfen, zwischen 2000 und 2002 ihren Umsatz durch zweifelhafte Transaktionen um 270 Millionen USD [274 Millionen Euro] "aufgeblasen" zu haben. Das Unternehmen hat die Vorwürfe allerdings zurückgewiesen.

Der Verdacht

Vor und nach ihrer Fusion mit Time Warner hat AOL angeblich Umsätze aus Werbeeinnahmen durch ungewöhnliche Transaktionen gesteigert.

Anfang Oktober 2000 sei dem AOL-Management klar geworden, dass der Gesellschaft im nächsten Jahr ein Verlust von 140 Millionen USD an Werbeumsätzen drohe, berichtete die "Washington Post" vor rund zwei Wochen.

Aktie war schon auf Erholungskurs

Die SEC-Untersuchung hatte die Aktien des Unternehmens Ende letzter Woche kräftig unter Druck gesetzt.

Der Aktienkurs fiel am Donnerstag zwischenzeitlich um 23 Prozent auf 8,80 USD, obwohl der Konzern gerade zum ersten Mal seit der Fusion unterm Strich schwarze Zahlen für ein Quartal vorgelegt hatte.

COO dringend gesucht

Der wachsende Druck auf den Konzern dürfte auch die Suche nach einem neuen Chief Operating Officer [COO] nicht gerade erleichtern.

AOL Time Warner sucht seit dem Abgang Robert Pittmans am Monatsanfang unter Zeitdruck einen neuen Chef.