Roboter-Hund wird von der Leine gelassen
Der Elektronikkonzern Sony will nach eigenen Angaben einen Entwicklerbaukasten für die Software seines Roboterhundes Aibo veröffentlichen.
Das frei verfügbare Open-R-"Software Development Kit" [SDK] soll es den Fans des High-Tech-Spielzeugs ermöglichen, ihren Roboterhunden neue Tricks beizubringen. Das Open-R-SDK kann ab dem 3. Juni heruntergeladen werden.
Nur wenige einfache Tricks bis jetzt erlaubt
Sony hat den Hundebesitzern bis jetzt nur sehr beschränkte
Möglichkeiten zur Weiterentwicklung ihrer Schützlinge angeboten. Mit
der im April 2001 veröffentlichten Software "Aibo Master Studio"
konnte man seinem elektronischen Haustier nur einfache Tricks wie
Winken, Tanzen und Liegestütze beibringen.

Völlige Kehrtwende
Die Veröffentlichung des Open-R-SDK stellt eine Kehrtwende in der Strategie des Elektronikkonzerns dar.
Bisher stand Sony dem Bestreben der Aibo-Besitzer, eigene Anwendungen für ihre Roboter zu entwickeln, äußerst ablehnend gegenüber.
Das Unternehmen will mit dem Schritt gleichzeitig auch Bildungsinstitute, die sich mit Robotern und künstlicher Intelligenz befassen, unterstützen.
Sony klagt Roboter-Enthusiasten
Anfang November 2001 zwang Sony noch eine Seite offline, die sich
näher mit der Modifikation von Aibo mittels Software beschäftigte.
Der "AiboHack"-Betreiber versichert damals, dass es ihm niemals um
böswillige Veränderung von Copyright-geschütztem Material ging,
sondern schlicht darum, die Möglichkeiten des Roboters zu erkunden.

Nicht kommerzielle Verbreitung erlaubt
Das Softwarepaket stellt den Entwicklern Details zum Application-Programming-Interface [API] zur Verfügung, das die grundlegenden Funktionen von Aibo wie Bewegung der Gelenke, Verarbeitung des Sensoren-Inputs und Kommunikation per WLAN kontrolliert.
Dazu kommen Programmbeispiele und Softwarespezifikationen.
Selbst entwickelte, nicht kommerzielle Anwendungen, die mit dem SDK entwickelt werden, dürfen nach Angaben von Sony auch verbreitet werden.
