01.05.2002

COMPAQ ADE

Bildquelle: companies

HP-Compaq-Fusion nimmt letzte Hürde

Ein Richter im US-Staat Delaware hat gestern Hewlett-Packard vom Vorwurf illegalen Handelns im Rahmen der geplanten Fusion mit Compaq freigesprochen. Demnach hat HP die Deutsche Bank nicht genötigt, für die Übernahme zu stimmen, und auch die Aktionäre nicht hinters Licht geführt.

Die Entscheidung bestätigt die Abstimmung der Aktionäre vom 19. März und ebnet endgültig den Weg für den geplanten Vollzug der Fusion am kommenden Dienstag. Damit dürfte nach bisherigen Planungen auch "Compaq" als Marke verschwinden.

Richter William Chandler erklärte in seinem Urteil, Kläger Walter Hewlett habe seine Vorwürfe nicht untermauern können.

Walter Hewlett mit Kehrtwende

Nach der Zurückweisung seiner Klage durch ein US-Gericht will Walter Hewlett seinen Widerstand gegen eine Fusion des Computerkonzerns Hewlett- Packard mit dem zweitgrößten PC-Hersteller Compaq aufgeben. Er werde den Zusammenschluss nun unterstützen und daran arbeiten, dass sie ein Erfolg werde, sagte Hewlett.

"Nachdem wir die Begründung des Gerichtsurteils durchgesehen haben, haben wir entschieden, nicht in Berufung zu gehen", sagte Hewlett.

Neue Führung in Österreich steht

Während auf juristischer Ebene die Entscheidung über die Gültigkeit der Fusion von Compaq und HP noch ausstand, wurden Ende letzter Woche bereits einige Führungskräfte für die "Zeit danach" ernannt.

So wurden Managementpositionen in Österreich und der Region ISE [International Sales Europe], zu der nebst Österreich und der Schweiz auch Länder in Zentral- und Osteuropa, in Zentralasien, dem Nahen Osten und Afrika zählen, vergeben.

Die Mehrzahl der Stellen wurde dabei mit derzeitigen HP-Managern besetzt.

Abstimmungen

Nach mehr als dreiwöchiger Auswertung der abgegebenen Stimmen erklärte das mit der Auszählung beauftragte Unternehmen IVS Associates vor zwei Wochen, nach vorläufigen Zahlen hätten die HP-Eigner von 837,9 Millionen HP-Aktien für die Fusion gestimmt, das sind 51,4 Prozent.

Dagegen waren die Eigner von 792,6 Millionen Aktien oder 48,6 Prozent. Die offizielle Beurkundung der abgegebenen Aktionärsstimmen ist allerdings noch nicht erfolgt.