24.04.2002

ERSTE RUNDE

Bildquelle: AP

Match Hewlett vs. Fiorina hat begonnen

Die Chefin des Computerkonzerns Hewlett-Packard [HP], Carly Fiorina, hat sich am Dienstag vor Gericht gegen Vorwürfe von HP-Gründersohn Walter Hewlett im Zusammenhang mit der Übernahme von Compaq Computer verteidigt.

HP habe keine Aktionärsstimmen gekauft, um die Übernahme durchzusetzen, sagte Fiorina nach einem Bericht der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg in ihrer Zeugenaussage in Wilmington [US-Bundesstaat Delaware].

Nach Angaben von Walter Hewlett soll HP die Deutsche Bank mit Bestechungsgeldern und Drohungen unter Druck gesetzt haben, damit sie für die rund 20 Milliarden USD teure Übernahme stimmt.

Interne Analyse vorenthalten

Zudem habe HP den Aktionären ein internes Papier vorenthalten, dem zufolge die voraussichtlichen Umsätze der fusionierten Firma um 25 Prozent niedriger ausfallen werden als bisher angenommen.

Diese Analyse sei den Investoren tatsächlich nicht vorgelegt worden, bestätigte Fiorina. "Es wäre unverantwortlich gewesen, das zu tun", sagte sie.

Die Entwicklung in den nächsten zwei Jahren auf der Basis des monatlichen Reports vorauszusagen sei so unmöglich, wie einen ganzen Kinofilm mit einem einzigen Schnappschuss darzustellen.

Hewlett-Anwalt Stephen Neal hielt dagegen, dass Analysten die erwarteten finanziellen Vorteile durch die Fusion der beiden Konzerne bereits Anfang Februar relativiert hätten.

Diese Kenntnis hätten die HP-Unternehmenschefs den Aktionären bewusst vorenthalten. "Das allein könnte die Abstimmung ungültig machen."