Fusion soll Anfang Mai vollzogen werden
Nach der Zustimmung der Aktionäre soll die umstrittene Fusion zwischen Hewlett-Packard [HP] und Compaq bis Anfang Mai vollzogen werden. Das erklärte HP-Unternehmenschefin Carly Fiorina gestern in einer E-Mail an die Mitarbeiter.
Laut dem vorläufigen Ergebnis der Stimmenauszählung billigten die HP-Aktionäre die Fusion mit dem Konkurrenten mit einem Vorsprung von rund 45 Millionen Aktien. 837,9 Millionen Aktien seien für den Zusammenschluss eingebracht worden, 792,6 Millionen dagegen, erklärte HP.
Die Compaq-Aktionäre hatten das Zusammengehen der beiden Firmen bereits im vergangenen Monat abgesegnet.
Compaq-Aktionäre für Fusion mit HPSchwieriger Zeitabschnitt
Sie sei optimistisch, dass der Zeitplan eingehalten und die Fusion bis Anfang Mai vollzogen werden könne, erklärte Fiorina.
Sie zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Aktionärsabstimmung. Sie brenne darauf, "diesen schwierigen Zeitabschnitt hinter uns zu lassen", und freue sich auf das neue Unternehmen.
Durch die Fusion soll der nach IBM zweitgrößte Computerkonzern der Welt mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 82 Milliarden USD [93,2 Mrd. Euro) entstehen. HP will für Compaq nach derzeitigem Aktienwert etwa 22 Milliarden USD zahlen.
Elefantenhochzeit auf dem PC-MarktNur "vorläufige Zahlen"
Die Erben der Firmengründer wehren sich gegen das Vorhaben. Walter Hewlett, Sohn von Firmengründer Bill Hewlett, wertete das Abstimmungsergebnis als "extrem knapp". Es handle sich zudem nur um vorläufige Zahlen, betonte er.
Hewlett hatte der HP-Führung vorgeworfen, mit der Deutschen Bank ein unzulässiges "Abkommen" geschlossen zu haben, mit dem die Zustimmung des Kreditunternehmens zu der Fusion gesichert wurde.
Mit diesen Vorwürfen wird sich in der kommenden Woche ein Gericht im US-Bundesstaat Delaware befassen. Bevor das Ergebnis dieser Gerichtsverhandlung nicht feststehe, könne kein Endergebnis der Abstimmung festgelegt werden, betonte Hewlett.
Die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset Management, die 17 Millionen HP-Aktien hält, hatte kurz vor der Abstimmung die Seite gewechselt und für die Fusion votiert. Laut Presseberichten hatte die Deutsche Bank HP einige Tage zuvor geholfen, sich eine Kreditlinie von vier Milliarden Dollar zu sichern.
Hewlett-Klage geht vor Gericht
