Fiorina will etwas "Außergewöhnliches"
In den USA ist eine vertrauliche Nachricht von HP-Chefin Carly Fiorina auf dem Anrufbeantworter ihres Finanzchefs Bob Wayman aufgetaucht.
Die Nachricht legt den Verdacht nahe, es seien vor der Abstimmung über die Fusion mit Compaq "außergewöhnliche" Schritte eingeleitet worden, um von zwei großen Investoren die Zustimmung für den Merger zu erhalten.
Eine HP-Firmensprecherin hat die Echtheit der Voicemail inzwischen bestätigt.
Audio-File und Transkript
Die Voicemail war einem Reporter der kalifornischen Zeitung "San
Jose Mercury News" anonym zugesandt worden. Das US-Blatt macht das
Audio-File auf seiner Webseite zugänglich und bietet ferner ein
Transkript an.
Der Anruf im O-Ton"Wir müssen etwas Außergewöhnliches tun"
Fiorina brachte in der telefonischen Nachricht an Wayman zum Ausdruck, sie sei besorgt über das Abstimmungsverhalten der Deutschen Bank AG und der Northern Trust Corp.
Laut der von der kalifornischen Zeitung zitierten Voicemail sagte die HP-Chefin wörtlich: "Wir müssen möglicherweise etwas Außergewöhnliches tun, um die beiden auf unsere Seite zu bekommen."
Freude bei Walter Hewlett
Die Voicemail bläst Walter Hewlett kräftig Wind in die Segel. Der
Sohn des Mitbegründers von HP hatte vor einem Gericht in Delaware
Klage gegen HP eingereicht. Er hatte HP vorgeworfen, den
Großaktionär Deutsche Asset Management mit unangemessenen Mitteln zu
einem Stimmwechsel für die Transaktion bewegt zu haben.
Hewlett-Klage geht vor GerichtVertraute: "Ein Treffen war gemeint"
Eine Person, die mit den Fusionsvorgängen sehr vertraut ist, sagte gegenüber dem "Wall Street Journal", Fiorina habe mit "außergewöhnlich" lediglich gemeint, dass man sich mit der Deutschen Bank treffen müsse, um über die Fusion zu reden.
In der Voicemail spornt Fiorina ihren Finanzobersten Wayman an, am nächsten Morgen einen Vertreter der Deutschen Bank anzurufen:
"Und wenn Du von ihm nicht die richtige Antwort bekommst, dann müssen wir eine Konferenzschaltung verlangen, eine Anhörung etc., um sicherzustellen, dass wir sie richtig polen", sagte Fiorina. Wenn die Antwort dann "die falsche" ist, fuhr die HP-Chefin fort, "müssen wir etwas unternehmen".
