10.02.2002

OLYMPIA

Bildquelle: PhotoDisc

Biometrie als Fehlalarm-System

"Es gab sehr viele Bedenken wegen der Fehleranfälligkeit", sagte Doug Arnot, Sicherheitschef der Organisatoren in Salt Lake City, die Technologie habe sich noch nicht bewährt.

Techniker der des US-Unternehmens Graphco Technologies hatten seit November auf dem Gelände Kameras installiert. Die West Valley City Police lud dazu Fotos von Terroristen und anderen Kriminellen in eine Datenbank, um sie abzugleichen. Doch daraus wurde nichts, denn Graphco wurde wieder ausgeladen.

Planung und Tests

"Das Interesse hat seit dem 11. September stark zugenommen", sagt Astrid Albrecht vom Bundesverband der Verbraucherzentralen, deshalb werde Biometrie auf der CeBIT [13. bis 20. März] ein großes Thema sein. Zahlreiche Projekte seien bei Unternehmen bereits in Planung.

Unter anderem testet der Frankfurter Flughafen ebenso ein biometrisches System. Für die Beschäftigten im Entwicklungslabor von Infineon beginnt der Arbeitstag mit dem Blick in eine Kamera.

In österreich läuft ein Test des "Ekey"-Fingerabdrucksystems in der Werkskantine des Voest-Alpine Stahlwerks.

Überschaubare Personenkreise

Diese Fehlerquoten könnten sich etwa auf Flughäfen oder beim Genzübertritten etwas anders auswirken, als in Kantinen: Wenn etwa jeder zehnte Reisende genauer kontrolliert werden müsste, weil sich das Biometriesystem verrechnet und Alarm geschlagen hat.

Bis jetzt eignet sich die Biometrie vor allem für Anwendung in überschaubaren Personenkreisen: In Gefängnissen, Hochsicherheitstrakten, Tresorräumen oder Labors.

Vor einer breiten Einführung müssen die Verfahren nach Ansicht von Arendt erst einmal in einem groß angelegten Test geprüft werden. Dabei müsse auch getestet werden, ob sich die Systeme täuschen lassen - durch ein Foto, eine Tonband- oder eine Videoaufnahme.