UPCs digitales TV in Schwierigkeiten
Die UPC Telekabel, die vor kurzem in Wien ein digitales Fernsehangebot auf den Markt gebracht hat, steckt mit ihrem neuesten Produkt in kräftigen Startschwierigkeiten.
Wie aus gut informierten Kreisen verlautete, können bisher nur 75 Prozent der beantragten Anschlüsse erfolgreich installiert werden. Und von den installierten Anschlüssen weist wiederum ein Drittel Funktionsfehler auf.
Tatsächlich sei das Produkt voraussichtlich erst in vier bis sechs Monaten marktreif, hieß es aus den Kreisen.
Seit dem kommerziellen Start des Produkts am 15. Oktober verfügt Telekabel nach eigenen Angaben derzeit über rund 2.000 Digital-Kunden. Pro Tag kämen etwa 100 dazu, sagte UPC-Sprecherin Ingeborg Schultes. Beim Eigentümer UPC mit Sitz in Amsterdam habe man sich allerdings ursprünglich bis Jahresende 80.000 Digital-Kunden erwartet, hieß es aus den Kreisen.
UPC will TV zur Surfstation machenBlack Screen
Probleme mit dem Produkt gibt es dem Vernehmen nach in allen Bereichen. Im besten Fall kann demnach der Kunde allein die interaktiven Dienste, etwa Internet und E-Mail, nicht nutzen.
Bei einzelnen Benutzern bleibt der Bildschirm aber sogar komplett schwarz. Zudem
werden Begrenzungen für den Bezug von Filmen on Demand vom Gerät derzeit völlig willkürlich vergeben.
Während einzelne Kunden nahezu unbegrenzt Filme ordern können, wird das genehmigte Volumen für andere auf zwei bis drei Filme im Monat beschränkt.
UPCPioniere
Schultes räumte ein, dass es bei UPC Digital gelegentlich zu Einschränkungen der Performance kommen könne.
Gleichzeitig betonte die Sprecherin aber, dass es sich dabei um ein "völlig neues Produkt handelt, das bisher europaweit einzigartig" sei. "Unsere Techniker leisten hier Pionierarbeit", sagte Schultes.
UPC Telekabel habe den Preis für das neue Produkt daher vorerst sehr niedrig angesetzt. Diesen Einführungspreis will man aufrecht halten, bis alle Probleme beseitigt sind, so die Sprecherin.
Verzögerung
Die Umstellung der 19.000 Wiener Telekino-Kunden auf UPC Digital, die ursprünglich bis Ende November erfolgen hätte sollen, soll nun bis 31. Jänner abgeschlossen sein. Intern erwartet man eine Komplettumstellung bereits erst nach Ostern, so die Kreise. Die Unternehmenssprecherin verteidigte das jedoch: "Qualität geht vor Wunschzahlen", meinte Schultes.
