19.11.2001

GESTÄNDNIS

Bildquelle: ms

Microsoft räumt Registrierungsschlappe ein

Die Produktaktivierung des Betriebssystems Windows XP schützt den Software-Hersteller Microsoft nicht vor der massenhaften Verwendung illegaler Kopien. Der Konzern hat das jetzt auch in ungewohnter Deutlichkeit eingestanden.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat MS jetzt offiziell zur Kenntnis genommen und eingestanden, dass Windows XP auf einigen asiatischen Märkten bereits vor der offiziellen Markteinführung als Raubkopie zu kaufen war.

Die illegalen Kopien sind dabei in der Regel mit einem "Volume License Key" ausgestattet, einer Freischaltnummer, mit der normalerweise Unternehmen größere Mengen von Betriebssystemen auf einen Schlag aktivieren.

Gelegenheitskopierer

"Alles, was Sie durch das Schreiben von Programmzeilen schützen können, lässt sich durch das Schreiben von anderen Codeteilen wieder knacken", gestand der stellvertretende Microsoft-Anwalt Brad Smith jetzt ein.

Der Software-Aktivierungscode von Windows XP sei noch nicht geknackt worden, schrecke jedoch offenbar "in erster Linie Gelegenheitskopierer ab", fügte Smith hinzu.

Profi-Fälscher

Erst am Freitag hatte Microsoft eine Beschlagnahme-Aktion in Los Angeles als großen Erfolg gefeiert. Die Behörden hatten nach monatelangen Ermittlungen Raubkopien von Microsoft-Produkten im Wert von 60 Millionen USD entdeckt, die in die USA importiert werden sollten.

In diesem Fall hatten die Fälscher ganze Arbeit geleistet: Nicht nur die CDs mit den Daten waren nachgemacht, sondern auch die kompletten Verpackungen mit Aufklebern, Handbüchern und Hologrammen.