Europa im "i-mode"-Visier
Der japanische Mobilfunkkonzern NTT DoCoMo will mit seiner erfolgreichen "i-mode"-Handytechnologie noch im ersten Halbjahr 2001 auch in Europa an den Start gehen. Zunächst ist an eine Einführung in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gedacht.
Erst vergangenen Monat kündigte DoCoMo an, mit Hilfe seines US-amerkanischen Partners AT&T Wireless im nächsten Jahr auch in die USA expandieren zu wollen. Der "i-mode"-Standard seinen Nutzern erlaubt den kostengünstigen Datenaustausch per Handy.
Dank seiner Allianz mit dem niederländischen Mobilfunktunternehmen KPN Mobile soll nun der Eintritt in den europäischen Markt noch wesentlich rascher erfolgen.
Riesenerfolg soll in Europa und USA wiederholt werden
Der Riesenerfolg seines Internet-Handys "i-mode" hat dem
japanischen Mobilfunkgiganten NTT DoCoMo einen Rekordgewinn
beschert. Die NTT-Tochter hatte "i-mode" seit der Markteinführung im
Februar 1999 schnell zum erfolgreichsten Handy-Internet- und
Communitydienst der Welt entwickelt. Die Konkurrenztechnologie WAP
hingegen hat bis heute nicht aus den Startlöchern gefunden. DoComo
will seine Aktivitäten in weiterer Folge auch in andere europäische,
aber auch asiatische Länder wie Südkorea, Taiwan und Hong Kong
ausdehnen, heisst es nunin einem Bericht des japanischen
Massenblattes Yomiuri.

"i-mode" soll zum defacto-Standard werden
Durch eine aggressive Expansionsstrategie will DoComo "i-mode" zu einem defacto-Standard der drahtlosen Datenübermittlung machen.
Aber auch im Bereich fortgeschrittener Mobilfunktechnologien der dritten Generation [3-G-Standards] möchte NTT DoComo unter den schnellsten Anbietern sein. Damit soll die Übertragung von datenintensiven Audio- und Videoübertragungen per Handy möglich werden.
Ein erster Feldversuch soll bereits im Mai im Großraum von Tokyo aufgenommen werden. Die Markteinführung in den USA ist für 2002 bis 2003 geplant.
Personal-Handyphone-System von NTT DoCoMo
Was die UMTS-Propagandisten in Europa groß versprechen, macht der
Mobilfunkkonzern NTT DoCoMo in Japan zur Realität: Als weltweit
erstes Telekommunikationsunternehmen bietet der Konzern einen
Videodienst für Mobiltelefone an.

Allianzen mit AT&T Wireless und KPN Mobile
Im vergangenen Jahr hat NTT DoComo einen Anteil von 16 Prozent an AT&T Wireless übernommen.
Darüberhinaus hält das japanische Mobilfunkunternehmen verschiedene Minderheitsbeteiligungen, unter anderem an Hutchison und KPN Mobile.
Auch der weltgrößte Onlinedienst AOL will mit NTT DoCoMo das Internet aufs Handy holen. Dazu hat sich das japanische Unternehmen mit rund 40 Prozent an AOL Japan beteiligt.
Die Technologie hinter "i-mode"
"i-mode" basiert auf der HTML-Version CHTML [Compact Hypertext
Markup Language] und läuft mit einer Übertragungsrate von 9,6 Kb pro
Sekunde. Dass das System trotz dieser relativ langsamen
Datenübertragung so erfolgreich ist, liegt vor allem an dem
durchgängigen Plug-and-Play-Charakter: Statt sich bei Bedarf ins
i-Mode-Netz einzuwählen, sind die Handys permanent mit dem Netz
verbunden. Die Abrechnung erfolgt über die übertragene Datenmenge.
