Widerstand gegen PC-Urheberabgabe
Nach Protesten in der Presse ["Gelder würden ohnehin nur in undurchsichtige Urheberrechtsgesellschaften fließen"] und von Verbrauchern hat sich jetzt auch das Pariser Wirtschaftsministerium energisch gegen eine vom Kulturressort geplante Urheberrechtsabgabe für neue Computer und Festplatten ausgesprochen.
Das von Laurent Fabius geleitete Wirtschaftsministerium sei grundsätzlich gegen eine solche Steuer auf Heimcomputer wie auch auf künftige UMTS-Terminals, wie am Dienstag ein Sprecher des Ressorts angab.
Die Pariser Zeitung "Libération" kommentierte die Pläne folgendermaßen: "In dem Projekt der Kulturministerin Catherine Tasca steckt ein Fehler. Ein Gesetz, das berufliche und private Anwender gleichermaßen trifft, wäre ungerecht. Damit würde der Verbraucher, der nur seine eigenen Fotos auf dem Computer ablegt, genauso belastet wie ein Händler, der damit Geld verdient, oder wie ein echter Computerpirat. Die gesammelten Gelder würden ohnehin nur in undurchsichtige Urheberrechtsgesellschaften fließen. Die Pariser Regierung kann Frankreich nicht ins Computerzeitalter drängen und gleichzeitig immer neue Steuern erheben, die die Produkte der Branche verteuern und die Verbraucher melken."

"Unsinnig"
Kulturministerin Catherine Tasca hatte gestern die Einführung einer entsprechenden Abgabe angekündigt.
Das Wirtschaftsministerium bezeichnete die Pläne als "unsinnig". Sie laufe den Bemühungen zuwider, die Verbreitung von Computern und Internet-fähigen Mobiltelefonen in Frankreich zu fördern.
Am kommenden Montag tritt in Frankreich eine Abgabe auf unbespielte CDs und andere digitale Medien in Kraft. Die Steuer entspricht der in Deutschland seit Jahren üblichen Urheberrechtsabgabe, ist jedoch um ein Vielfaches höher.