03.01.2001

NEW.POLICY

Bildquelle: FuZo

Yahoo sperrt Versteigerung von Nazi-Objekten

Der Internet-Anbieter Yahoo verbietet ab kommendem Mittwoch den Vertrieb von Nazi-Objekten auf seinen Auktionsseiten. Der Anwalt von Yahoo sagte gestern, die Entscheidung sei keine Reaktion auf die einstweilige Verfügung eines Pariser Gerichts vom November.

Danach muss der Internet-Riese täglich 100.000 Franc [15.245 Euro/209.774 S] Strafe zahlen, wenn er seine Internet-Seiten mit Nazi-Angeboten nicht bis 20. Februar für französische User blockiert.

Yahoo hatte dagegen Berufung eingelegt, da der Fall außerhalb der Zuständigkeit des Pariser Gerichts liege. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Kalifornien.

Screening-Programm für eingehende Angebote

Um die neuen Spielregeln zu kontrollieren, wird ein Screening-Programm die eingehenden Angebote automatisch durchforsten und gegenebenenfalls zurückweisen.

Yahoo war in Frankreich von der Jüdischen Studenten-Union [UEJF] und der Internationalen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus [LICRA] verklagt worden.

Die Klage bezog sich unter anderem auf Internet-Seiten, auf denen Nachbildungen von Behältern des in den Konzentrationslagern verwendeten Nervengases Zyklon B und Hakenkreuz-Armbinden zu ersteigern sind

Online-Auktionen werden kostenpflichtig

Darüber hinaus werden für die 150.000 Online-Auktionen, die täglich auf Yahoo stattfinden, in Hinkunft Gebühren zwischen 20 Cents und 2,2 Dollar fällig [zwischen drei und 30 Schilling].

Laut Fitzgerald handelt es sich dabei um das Ergebnis ausgedehnter Überlegungen, inwieweit bisher kostenlose Dienstleistungen kostenpflichtig werden sollen.

Yahoo steht allerdings unter wachsendem Druck, seine starke Abhängigkeit von der Online-Werbung zu reduzieren. Derzeit kommen 80 Prozent der Einnahmen aus der Online-Werbung.