22.12.2000

"GROSSARTIG"

Bildquelle: sony

Ein geliehener Roboter als Alleinunterhalter

Der Erfinder des Robotorhundes "Aibo", Sony-Direktor Toshitada Doi, prophezeite anlässlich der ersten Messe für "Unterhaltungsroboter" im November schon, dass "die Roboterindustrie einmal größer werden wird als die der Personal Computer".

Während Sony allerdings mit seinem Aibo-Nachfolger durch einen stark reduzierten Preis ernsthaft auf den Konsumentenmarkt zielt, geht der Autokonzern Honda mit seinem - als besonders "menschlich", da leidlich auf zwei Beinen gehenden - "Asimo" einen anderen Weg: Der Roboter, der im nächsten Jahr für wahrscheinlich 105.000 Euro erhältlich sein wird, soll vor allem als Alleinunterhalter und Showelement vermietet werden.

"Ich fühle micht großartig"

Honda prüft derzeit allerdings noch, wie viel Tagesmiete für Asimo fällig werden soll. Das Ergebnis von 14 Jahren Forschung und Entwicklung soll dadurch künftig mindestens seinen Herstellungspreis rechtfertigen.

Ob allerdings Asimos Fähigkeiten dazu schon ausreichen, ist nicht ganz klar: Anders als ein jüngst vorgestellter und ebenfalls auf zwei Beinen laufender Sony-Prototyp glänzte Asimo bisher nicht durch eingängige Kunststücke wie Fußballspielen - der Hondabot kann dafür Treppen bezwingen.

Und Asimos "Intelligenz" scheint sich bisher eher auf "Furby"-Niveau zu bewegen: Bei der letzten Vorführung vor Journalisten fragte Honda-Präsident Hiroyuki Yoshino den Roboter, wie er sich "fühle", worauf dieser pflichtgemäß antwortete: "Ich fühle mich großartig."

Aibos Nachfolger

Sony meldet unterdessen rund 40.000 Vorbestellungen für seinen Aibo-Nachfolger, mit dessen Auslieferung noch in diesem Jahr begonnen werden soll.

Das neue Modell soll nicht nur wesentlich intelligenter und "emotionaler" als sein Vorgänger sein, sondern ist auch deutlich günstiger zu haben: Statt 2.500 kostet es nur noch rund 1.500 Euro.

"Sitz" oder auch nicht

Der Aibo-Nachfolger , der von einem 64-Bit-RISC-Prozessor gesteuert wird, versteht prinzipiell rund vierzig Befehle auf Japanisch oder Englisch, in der Praxis scheint die Spracherkennung allerdings oft zu versagen.