Yahoo will französisches Urteil anfechten
Yahoo wird das französische Urteil gegen Auktionen von NS-Memorabilien nach Angaben seines Anwalts voraussichtlich anfechten.
Ein Pariser Gericht hatte die Firma gestern angewiesen, französischen Nutzern der Site yahoo.com den Zugang zu diesen Auktionen zu sperren.
"Das ist ein Präzedenzfall für ein völlig undurchführbares System", sagte Anwalt Greg Wrenn. Eine Seite im Netz könne nicht den Gesetzen der ganzen Welt standhalten. Derzeit arbeite er allerdings noch die Übersetzung der 20-seitigen Urteilsbegründung durch.

Yahoo muss es nach dem Urteil gelingen, einerseits den Zugriff für Nutzer aus Ländern, in denen NS-Memorabilien verboten sind, auf den betreffenden Bereich zu verhindern.
Andererseits will Yahoo den Zugriff für Nutzer anderer Länder erhalten. Auf den Yahoo-Sites in Frankreich und Deutschland sind entsprechende Auktionen wegen nationaler Verbote ohnehin bereits ausgeschlossen.
Yahoo vertritt nach eigenen Angaben eine Firmenpolitik, die das Angebot und den Verkauf von Objekten untersagt, die Rassenhass oder Gewalt anstacheln könnten. Nazi-Flaggen oder Kriegsorden will das Unternehmen jedoch nicht in diese Kategorie einbeziehen.